Trennung wenige Tage vor der WM
Das steckt hinter Holdeners Trainer-Knall

Wendy Holdener (27) und ihr Trainer Klaus Mayrhofer gehen ab sofort getrennte Wege. Warum bloss? Und was heisst das für die WM in Cortina?
Publiziert: 03.02.2021 um 17:24 Uhr
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Aktualisiert: 04.02.2021 um 15:26 Uhr
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Knall im Team von Wendy Holdener.
Foto: keystone-sda.ch
Mathias Germann

Vor einem halben Jahr sagte Wendy Holdener über ihren neuen Coach Klaus Mayrhofer: «Klaus ist ein super Typ. Ich habe ein sehr gutes Bauchgefühl.» Der Österreicher sparte ebenfalls nicht mit Lob. Er meinte: «Wendy ist sehr zielstrebig und ehrgeizig. Es gefällt mir, mit Leuten zu arbeiten, die bereit sind, den harten Weg zu gehen.» Das tönte alles sehr rosig. Doch nun ist alles anders. Die Weltmeisterin und Olympiasiegerin und der 47-Jährige, der früher Österreichs Riesen-Spezialistin Eva-Maria Brem trainierte, gehen getrennte Wege. Und das wenige Tage vor der WM.

Was sind die Gründe? In der Medienmitteilung von Swiss Ski heisst es: «In der täglichen Arbeit haben die beiden zunehmend feststellen müssen, dass ihre Trainingsphilosophien nicht bestmöglich miteinander vereinbar sind.» Konkret war es so, dass sich Holdener und Mayrhofer immer mehr voneinander entfernten. Sie merkten, dass sie nicht die gleiche Wellenlänge haben –weder auf noch neben der Piste. «Und dann muss man so ehrlich sein und sagen: es klappt einfach nicht. Wir haben gemerkt, dass es im Laufe der Zeit für beide anstrengend wurde», erklärt Alpin-Direktor Walter Reusser.

Holdener hatte Mühe mit seiner Art

Er betont, dass sowohl Holdener als auch Mayrhofer immer respektvoll miteinander umgegangen seien. «Das zeigt schon die Tatsache, dass sich Wendy nie an uns gewandt hat. Sie hat die Fehler bei sich selbst gesucht», so Reusser. Letztlich spürten aber Reusser und Frauen-Cheftrainer Beat Tschuor, dass die Zeit für eine Trennung reif war. «Klar ist der Zeitpunkt speziell. Aber es hat einfach nicht mehr gepasst. Fehler darf man machen – wichtig ist, dass man zu ihnen steht, aus ihnen lernt und sie korrigiert.»

Wie BLICK weiss, hatte Holdener zunehmend Mühe mit der Art von Mayrhofer. Während ihr langjähriger Ex-Coach Werner Zurbuchen meist klare Ansagen machte, wollte Mayrhofer eher durch einen analytischen Dialog zum Erfolg kommen. Dabei haben sich die beiden teils falsch verstanden.

Findet Holdener nun die Leichtigkeit wieder?

Wie es mit Mayrhofer weitergeht, ist noch nicht klar. Bis im Frühling übernimmt er eine andere Funktion im Verband. Holdener wird ab sofort vermehrt von den anderen Verbandstrainern betreut. Bleibt die Frage: Könnte diese Trennung für Wendy eine Erlösung sein? Reusser: «Ich glaube schon, dass Wendy erleichtert ist. Nun herrscht Klarheit und sie kann sich auf die WM und den weiteren Verlauf der Saison fokussieren.»

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