Swiss-Ski-Boss lobt Gut-Behrami in höchsten Tönen
«Lara ist wie ein Weihnachtsgeschenk»

Trotz Absage des Super-G in St. Moritz: Lara Gut-Behrami überzeugt mit starken Leistungen. Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann sagt, wo sie sich verändert hat – und wo nicht.
Publiziert: 22.12.2024 um 17:02 Uhr
|
Aktualisiert: 22.12.2024 um 17:15 Uhr
1/5
Drei Podestplätze in Serie: Nur das Wetter kann derzeit Lara Gut-Behrami stoppen.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Lara Gut-Behrami: Erster Saisonsieg nur eine Frage der Zeit?
  • Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann freut sich über eine wegweisende Gut-Behramis Entscheidung
  • Gut-Behrami zeigte auch in St. Moritz ihre Klasse – das zweite Rennen wurde abgesagt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_485.JPG
Mathias GermannReporter Sport

Sie wäre bereit gewesen. Bereit für den ersten, fälligen Saisonsieg. Letztlich wusste aber auch Lara Gut-Behrami (33), dass ein Rennen in St. Moritz am Sonntag so nicht möglich war. Der Wind war zu stark, der Nebel zog immer hinein. Nach mehrmaliger Verschiebung wurde der Super-G abgesagt. Das ändert nichts am Eindruck, den die Tessinerin zuletzt hinterliess: Sie steht sicher auf dem Ski, riskiert dennoch und hat die Probleme zu Beginn der Saison (Knieschmerzen und fehlendes Vertrauen) hinter sich gelassen. Die Ränge 3, 2 und 2 in den letzten drei Rennen sprechen für sich. «Ich fahre wieder so, wie ich es möchte», sagte sie.

Das freut auch Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann, der sich im Engadin von Gut-Behramis Klasse überzeugte. Besonders angetan war er auch im Spätherbst, als sie ankündigte, bis zu den Olympischen Spielen 2026 weitermachen zu wollen. «Dass Lara sich entschieden hat, bis Cortina weiterzufahren, ist eine tolle Sache – für uns im Verband, aber auch für die ganze Sportnation Schweiz. Solche Persönlichkeiten, die so grosse Erfolge einfahren, gibt es nur ganz wenige. Lara ist wie ein Weihnachtsgeschenk.»

«Ich wäre damit überfordert gewesen»

Lehmann hat Gut-Behramis 17 Jahre im Weltcup hautnah miterlebt. 2008, als sie in St. Moritz erstmals aufs Podest fuhr, wurde Lehmann Swiss-Ski-Präsident. «Ich kenne sie seit ihrem ersten Rennen. Schon damals, als Teenager, trug sie mit ihrem Team eine riesige Verantwortung. Ich wäre in diesem Alter damit masslos überfordert gewesen.»

Tatsächlich hat Lehmann mit Gut-Behrami in den folgenden, fast zwei Jahrzehnten, nicht nur einfache Momente erlebt. Sie gewann viel, eckte aber auch an – unter anderem mit dem Verband. «Dass nicht immer alles gelingt, ist normal. Lara hat sich aufgerieben mit gewissen Themen. Seit einigen Jahren habe ich jedoch den Eindruck, dass sie zu sich gefunden hat. Sie sieht gewisse Dinge entspannter und differenzierter.»

Lehmann findet, das Image der zweifachen Gesamtweltcupsiegerin sei mittlerweile sehr gut. Auch wenn sie praktisch jede Interviewanfrage ablehnt und nur vor und nach den Rennen redet. «Früher hätte man gesagt: Sie verweigert das Gespräch. Heute sagt man eher: Sie verzichtet darauf. Vielleicht sieht man sie heute auch anders.»

Gut-Behrami kehrt am 28. Dezember zurück in den Weltcup – dann steigt in Semmering (Ö) ein Riesenslalom.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?