Darum gehts
- Marco Odermatt gewinnt zum vierten Mal in Folge die grosse Kristallkugel
- Ein Vergleich mit den drei anderen Erfolgen zeigt, wie stark seine Saison war
- Er stellt mit seinen Resultaten gleich mehrere Legenden in den Schatten
Zum vierten Mal hintereinander darf Marco Odermatt (27) die grosse Kristallkugel als bester Skifahrer des Winters in Empfang nehmen. Eine gleiche Siegesserie hat im Gesamtweltcup bisher nur einer hingelegt: Marcel Hirscher (36). Der Österreicher reihte seinerzeit gar acht Triumphe aneinander.
Obwohl diese Marke für Odermatt noch ein Stück entfernt ist, prescht er in der abgelaufenen Weltcup-Saison in neue Sphären vor. Einmal mehr beeindruckt der Edeltechniker aus Buochs NW mit seinen Leistungen, lässt sich auch von zwei Nullern im Riesenslalom zu Beginn des Winters nicht aus der Ruhe bringen. Der Beweis: In allen anderen Rennen fährt er in die Top 7.
Nur noch zwei Schweizerinnen erfolgreicher
Achtmal steigt Odermatt zuoberst aufs Podest. Damit deutlich weniger als in den letzten beiden Wintern. Aber es reicht, um eine Legende zu überflügeln. Bisher war Pirmin Zurbriggen (62) mit 40 Weltcupsiegen der erfolgreichste Schweizer – diesen Titel muss er abtreten. Odermatt löst Zurbriggen am 22. Dezember mit seinem Riesenslalom-Sieg in Alta Badia (It) ab, steht inzwischen bei 45 Triumphen. Nur zwei Schweizerinnen haben noch öfter gewonnen: Lara Gut-Behrami (33, 48 Siege) und Vreni Schneider (60, 55 Siege).
Nicht nur das ist eine grandiose Leistung. Zum vierten Mal in Folge ist er auch der Preisgeld-König. Und für drei seiner vier Gesamtweltcupsiege hat Odermatt über 1700 Punkte gesammelt. Das ist einzigartig. Diese Grenze haben seit der Umstellung auf das neue Punktesystem in der Saison 1991/92 nur drei Österreicher überschritten – je einmal.
Hermann Maier (52) in seiner 2000-Punkte-Saison 1999/2000, ein Jahr später Stephan Eberharter (56, 1702) und in der Saison 2015/16 Marcel Hirscher (1795). Daneben war ein anderer Schweizer mal ganz nah dran: Paul Accola (58) holte die grosse Kugel 1991/92 mit 1699 Punkten.
Fünf Siege weniger als letztes Jahr
Zum zweiten Mal in Folge nimmt Odermatt vier Kristallkugeln vom Weltcupfinal mit nach Hause. Seine Sammlung wächst auf 13 Stück. In der ewigen Bestenliste liegen nur noch Maier mit 14 Kugeln, Marc Girardelli (61) und Zurbriggen mit je 15 Kugeln, Ingemar Stenmark (69) mit 18 Kugeln sowie Rekordhalter Hirscher mit 20 Kugeln vor ihm.
Unangetastet bleibt Odermatts Saison 2022/23. Dort stellte er nicht nur den Punkterekord (2040) und den Preisgeldrekord (941'200 Fr.) auf, sondern holte im Schnitt auch 78,54 Punkte pro Rennen. Und das, obwohl er in dieser Statistik einen Nuller drin hat (Platz 54 in Kitzbühel).
Den grössten Vorsprung fährt er 2023/24 heraus, als er Loïc Meillard (28) um 874 Punkte distanziert. Vergleicht man die nun zu Ende gegangene Saison mit diesen Werten, ist es seine drittbeste. Beeindruckend ist, dass Odermatt trotz fünf Siegen weniger als im Winter 2023/24 und einem Nuller mehr nur 226 Punkte weniger einfährt – ein Zeugnis seiner unglaublichen Konstanz.