Auf einen Blick
- Lara Gut-Behrami sucht neuen Kopfsponsor
- Sie verzichtet auf Social Media und Kundenveranstaltungen
- Ehemaliger Sponsor Ragusa zahlte wohl bis zu 700'000 Franken
Lara Gut-Behrami (33) sorgt sogar dann für Schlagzeilen, wenn sie nicht fährt. Nachdem sie wegen mangelndem Vertrauen auf den Saisonauftakt in Sölden verzichtet hatte und vor den Kameras ihre Tränen nicht zurückhalten konnte, trainiert sie derzeit für ihr nächstes Ziel – dem Riesenslalom von Killington (USA). Bis zum Renntag am 30. November will sie jenes Selbstverständnis zurückerlangen, welches ihr im Oktober durch einen Schlag aufs Knie und einer mehrtägigen Grippe verloren gegangen war.
Das ist aber nicht alles. Gut-Behrami ist derzeit auch neben dem Schnee und ausserhalb des Konditionsraums sehr aktiv. Inwiefern? Sie sucht mit ihrem Manager Alexandre Ahr («Unsere Verhandlungen sind vertraulich») nach wie vor einen passenden Kopfsponsor. So heisst im Skisport der persönliche Hauptsponsor, weil es vor allem um die Werbeflächen auf dem Helm und der Mütze geht.
«Meines Wissens laufen verschiedene Gespräche», sagt Diego Züger. Der Co-CEO von Swiss-Ski weiss, dass Gut-Behrami nach 12 Jahren bei Ragusa als amtierende Gesamtweltcupsiegerin besonders interessant ist. «Lara ist sehr spannend für potenzielle Sponsoren. Ich bin positiv, dass eine Athletin wie sie, die zur absoluten Top-Klasse des Skisports gehört, bald einen neuen Kopfsponsor präsentieren kann», so Züger.
Ochsner Sport? Unwahrscheinlich
Tatsächlich trafen sich laut Blick-Informationen Gut-Behrami, Swiss-Ski und Marco Greco, Leiter von Ochsner Sport, Ende Oktober in einem Restaurant in Kemptthal ZH zu einem Gespräch. Allerdings ging es dabei um eine «anderweitige Produktion», wie Greco erklärt.
Der mächtige Schweizer Sportartikelhersteller hat derzeit mit Corinne Suter (30) und Loïc Meillard (28) zwei Ski-Schwergewichte unter Vertrag – beide fahren mit einem Ochsner-Helm. Es scheint unwahrscheinlich, dass auch Gut-Behrami ins Portfolio aufgenommen wird.
Wer kommt also sonst infrage? Sieht man von witzig-kreativen Ideen ab, muss man gross denken. Denn: Gut-Behrami dürfte mit Ragusa eine Zusammenarbeit im mittleren, sechsstelligen Betrag eingegangen sein. Zahlen werden zwar nicht kommuniziert, sie könnte aber bis gegen 700’000 Franken pro Jahr verdient haben.
Da kommen nicht allzu viele Firmen infrage, die in dieser Liga mitspielen. Naheliegend wären Sunrise, Raiffeisen, BKW und Helvetia als aktuelle Swiss-Ski-Partner – da sind die Wege kurz und die Ansprechpersonen bekannt. Ob es so kommt?
Mehr Freiheit, weniger Geld?
Fakt ist: Dass Gut-Behrami im Gegensatz zu Top-Stars wie Marco Odermatt (27) die Millionengrenze nicht knackt, liegt vor allem daran, dass sie eher weniger Aktivitäten mit ihrem Sponsor unternimmt – zum Beispiel in Form von Treffen mit Kunden oder Autogrammstunden. Und sie verzichtet gänzlich auf Social Media – dadurch bewirbt sie Produkte und Dienstleistungen nicht weiter.
Letztlich dürfte es nicht mehr allzu lange dauern, ehe Gut-Behrami eine neue Kooperation eingeht. Wie viel ihr diese einbringen wird, dürfte aber auch dann nicht bekannt gegeben werden – über Geld spricht man schliesslich nicht.