Auf einen Blick
- Aleksander Aamodt Kilde verpasst die Ski-Saison wegen Schulterinfektion
- Während seiner Verletzungspause lernt er, dass es nicht nur ums Skifahren geht
- Der Norweger vermisst seine Teamkollegen und ist bei Rennen Zaungast
Letztes Wochenende hat die neue Ski-Saison begonnen. Sie findet ohne Aleksander Aamodt Kilde (32) statt. Nach seinem Sturz am Lauberhorn Mitte Januar ist der Norweger noch nicht wieder fit. Zusätzlich wirft ihn eine Infektion in der Schulter auf dem Weg zum Comeback zurück.
«Wir dachten, er hat es überstanden», sagte seine Verlobte Mikaela Shiffrin (29) kürzlich. Die Komplikation trat auf, als aus medizinischer Sicht eigentlich nicht mehr damit zu rechnen war. Die Folge: «Infektionen im Schulterknochen haben die Verbindung zum Muskel zerstört», so Kilde gegenüber dem österreichischen «Standard».
Eine Operation soll das beheben, sobald die Infektion weg ist. Kilde weiss, dass er trotz allem Glück hatte. «Ich stand knapp vor einer Blutvergiftung», erklärt er. «Das willst du auf keinen Fall bekommen, das hätte lebensgefährlich werden können.»
«Es geht nicht nur ums Skifahren»
Seit er verletzt ist und nicht mehr seiner Leidenschaft nachgehen kann, hat Kilde vor allem eines gelernt: «Dass das Leben viele Dinge bringt. Es geht nicht nur ums Skifahren.» Für ihn sei es eine schöne Erfahrung, zu sehen, dass er auch etwas anderes sein kann als nur ein Athlet. Allerdings meinte er mit einem Anflug von Sarkasmus zu Eurosport: «Ich wünschte, ich hätte mehr Hobbys.»
Mehr zu Kilde
Anstatt selber teilzunehmen, ist Kilde in dieser Saison wenn dann als Zuschauer vor Ort. «Jetzt, wo ich monatelang von meinen Teamkollegen getrennt war, merkte ich, dass ich das vermisse», sagt er. In Sölden (Ö) habe er deswegen Zeit mit ihnen verbracht, ohne sie in ihrer Vorbereitung zu stören. «Ich will den Vibe vom Team spüren und meine Erfahrung einbringen. Meiner Psyche tut das sehr gut.»
Privatteam kann sich Kilde nicht vorstellen
Ein Privatteam, wie es etwa Henrik Kristoffersen (30) hat, käme für ihn deswegen nicht infrage. Alleine schon, weil das Trainieren im Sommer in Gesellschaft mehr Spass mache als alleine. «Mein Leben ist reicher, spannender und erfüllter, wenn ich Zeit mit anderen Leuten teile.»
Er akzeptiert aber, dass es Athleten gibt, die lieber alleine arbeiten. Man wolle niemanden im Team haben, der nicht da sein will. Anders sei es, wenn jemand das Team verlasse. «Dann haben wir etwas falsch gemacht und müssen uns hinterfragen», so Kilde.