Es ist bislang nicht der Winter des letztjährigen Siegers der Slalom-Kristallkugel, Manuel Feller (32). Der Österreicher ist noch nie aufs Podest gefahren und ganze siebenmal ausgeschieden, wenn man den Riesenslalom mitrechnet. Seine beste Klassierung resultiert aus Val’d'Isère (Frankreich), als er im Slalom Vierter wurde.
Keine Besserung bringt vergangenen Sonntag auch der Heim-Slalom von Kitzbühel. Als Achtplatzierter nach dem ersten Lauf setzt Feller im zweiten Durchgang zum Grossangriff an. Doch nach schnellster erster Zwischenzeit gerät er anschliessend mit Schieflage im Schnee und kann das Ausscheiden nur in extremis verhindern – wie so oft in dieser Saison kostet ihn ein Fehler die Top-Platzierung. Den fünften Ausfall kann der Österreicher zwar akrobatisch verhindern, Schlussrang 9 stellt Feller danach aber keineswegs zufrieden.
Ein weiteres Mal enttäuscht
Auch, weil er in den folgenden Sektoren bis zum Ziel wieder zu den Schnellsten gehört. Nur 0,53 Sekunden fehlen Feller auf Noëls Siegerzeit – trotz Riesenfehler! Ein Umstand, der den Österreicher ins Grübeln bringt. «Wenn ich im Slalom in Wengen den Fehler nicht hab oder in Adelboden nicht ausfalle, wird es auch knapp. Hätte, könnte, wäre – das gibt es im Skisport aber nicht», seufzte der 32-Jährige nach dem Rennen bei ORF enttäuscht.
«Es kommen immer mehr gute junge Fahrer und ich werde immer älter. Die Chancen werden weniger, irgendwann muss ich sie auch nützen, weil lang geht das wohl nicht mehr», sagt Feller über die nach ihm folgende Generation, mit der er unter anderem Lucas Braathen (24) meint.
Braathen zaubert Lachen ins Gesicht
Es ist dann auch ausgerechnet der brasilianische Gute-Laune-Bär, der bei Feller für Aufmunterung sorgt. Braathen, in Kitzbühel auf Rang drei gefahren und nach erster Enttäuschung im Ziel überglücklich mit seinem Podestplatz, erscheint zum TV-Interview, während Feller noch um Antworten ringt. Der Brasilianer stellt sich hinter den Österreicher und mimt den Clown (siehe Video).
Feller scheint das Schauspiel zu begrüssen: Nun kann er den Abgang machen und nicht weiter über seine verkorkste Situation sprechen. «Mach du mal weiter, ich habe genug gelabbert», meint er mit einem Lächeln zu Braathen und huscht davon.