Wie Gisin bei der WM aus der Krise finden will
«Muss Brechstange zersägen»

Michelle Gisin (31) spricht über ihren schwierigen Winter und erklärt, mit welcher Einstellung sie nach Saalbach (Ö) fahren möchte.
Publiziert: 27.01.2025 um 08:04 Uhr
|
Aktualisiert: 27.01.2025 um 18:14 Uhr
1/5
Michelle Gisin hat in dieser Saison viel durchgemacht – einiges davon war negativ. Die Resultate stimmten meistens nicht.
Foto: AFP

Auf einen Blick

  • Michelle Gisin kommt einfach nicht aus dem Tief
  • Sie verzichtet erstmals seit Jahren auf Slaloms
  • Gelingt ihr ausgerechnet in Saalbach der Befreiungsschlag?
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_485.JPG
Mathias GermannReporter Sport

Vor dem Winter kündigte Michelle Gisin an, um den Gesamtweltcup mitfahren zu wollen. Dafür hätte es Top-Platzierungen gebraucht – das war ihr bewusst. Doch es kam alles anders. Nach 20 von 35 Rennen liegt die Engelbergerin auf Rang 29, sie hat nur 164 Punkte gehamstert.

In Beaver Creek (USA) wurde sie in der Abfahrt Achte und im Super-G Neunte, dazu kam Rang 15. beim Super-G von St. Moritz. Das reicht für ein WM-Ticket, ist aber weit unter dem, was sie in den letzten Jahren zeigte. Und so antwortet sie auf die Frage, ob sie in Saalbach (Ö) auch gerne die Team-Kombi fahren würde: «Wenn jemand mit mir ein Team machen will, gerne.» Dabei muss die zweifache Kombi-Olympiasiegerin schmunzeln. 

Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Tatsächlich hat Gisin in diesem Winter einsehen müssen, dass ihre mentale Kraft nicht mehr für vier Disziplinen reicht. Diese Erkenntnis war schmerzhaft, definierte sie sich als Skifahrerin doch lange genau dadurch. «Ich habe aber gemerkt, dass sich meine persönlichen Prioritäten verschieben», sagte sie unglängst.

Gisin tappte in Garmisch in die Falle

Am kommenden Donnerstag wird Gisin erstmals seit vielen Jahren auf einen Slalom verzichten. Wie wird es sein, ihren Teamkolleginnen im TV zuzuschauen? «Ich freue mich. Sie fahren ja sensationell und ich drücke die Daumen», sagt sie. 

Man merkt: Gisin freut sich darauf, endlich auch mal mehr Pausen zu haben. Diese hat sie auch nötig. In Cortina (It) wurde sie krank. «Es war eine mega strenge Phase. Und wenn man mit dem Kopf durch die Wand will, hilft das auch nicht.» Immerhin: Nach Platz 19 der Garmisch-Abfahrt zeigte sie sich zufrieden. Tags darauf tappte allerdings sie wie andere in die Seilbahnsprung-Falle und raste am folgenden Tor vorbei. 

Letztlich bleibt es dabei: Gisin deutete in diesem Winter ihr Potenzial zwar immer wieder an, den Weg aus der Krise hat sie aber noch nicht gefunden. Mit welcher Einstellung will sie zur WM fahren? «Ich muss die Brechstange endgültig zersägen und es wieder mit Freude versuchen.»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?