Das Podest
- Henrik Kristoffersen (30, No) 1:36,40
- Atle Lie McGrath (24, No) +0,52
- Loïc Meillard (28) +0,89
Doppelsieg für Norwegen, Podestplatz für Loïc Meillard. Der zweite für die Schweiz im Slalom in diesem Winter. Und der achte Slalom-Podestplatz für Meillard in seiner Weltcup-Karriere.
Das Rennen
Grün leuchtet auf, als Meillard als sechstletzter Starter des zweiten Laufs ins Ziel flitzt. Er löst Lucas Pinheiro Braathen (24) ab, der im zweiten Lauf starke 22 Plätze gutmacht und Brasilien nach seinem Nationenwechsel mit dem vierten Platz einmal mehr in die Weltspitze katapultiert. Doch Meillards Platz auf dem Leaderthron ist sogleich wieder weg: Lie McGrath setzt sich vor den Westschweizer – und wird dann von seinem Landsmann abgelöst.
Bitter für die Franzosen: Beim Heimrennen ist Steven Amiez (26) drauf und dran, eine Party zu lancieren. Er führt nach dem ersten Lauf, hat 82 Hundertstel Vorsprung auf Platz vier, stand im Weltcup noch nie auf einem Slalom-Podest. Doch als alle Augen auf ihn gerichtet sind, scheidet er als letzter Athlet im zweiten Lauf aus.
Es ist eine Ausfallorgie – im Zweiten fädeln viele Athleten ein. Darunter der grosse Rückkehrer, Marco Schwarz (29, Ö). Nach einem Jahr klassierte er sich beim Comeback im ersten Lauf direkt auf dem 10. Platz. Er hat einen Kreuzbandriss und danach auch noch einen Bandscheibenvorfall hinter sich.
Die Schweizer
- 3. Loïc Meillard +0,89
- 18. Luca Aerni +2,16
- 20. Daniel Yule +2,22
- Out im 2. Lauf: Nef (Einfädler).
- Out nach 1. Lauf: 37. Zenhäusern (+3,90). 41. Janutin (+4,28). Rochat (Einfädler).
Loïc Meillard hat sich zuletzt mit Rückenproblemen herumgeschlagen. «Loïc hat in den letzten Konditionstrainings keine Schmerzen mehr verspürt», berichtete Slalom-Coach Matteo Joris vor dem Wochenende. Die Rennen in Val d'Isère sind also ein ultimativer Belastungstest (am Samstag im Riesen 9.), den er als klar bester Schweizer besteht.
Seine Landsmänner enttäuschen an diesem Sonntag: Luca Aerni verwirft im Ziel am Tag nach dem Riesenslalom seines Lebens am Samstag (4. Platz mit Startnummer 62) die Hände. Diesmal läuft es nicht. Enttäuscht ist auch Daniel Yule. Tanguy Nef fädelt im zweiten Lauf ein.
Und Pechvogel Marc Rochat fädelt im ersten Lauf nach wenigen Toren ein. Bitter: Bereits in den ersten beiden Slaloms der Saison fiel er aus. «Ich werde immer weiterkämpfen und arbeiten, bis es wieder besser geht», sagt er danach.
Die Stimmen (zu SRF)
Loïc Meillard zu seinem Podestplatz trotz Rückenproblemen in den letzten Wochen: «Wir trainieren natürlich den ganzen Sommer. Obwohl ich zuletzt nicht trainieren konnte, musste ich deshalb auf mein Können vertrauen. Es hat gut funktioniert. Bis jetzt war ich im Slalom immer in den Top 5 – im Riesen gibt es noch ein bisschen Arbeit. Ich merke einfach, dass noch Trainingskilometer fehlen.»
Luca Aerni: «Der Hang ist allgemein schwierig. Ich hatte gute Abschnitte, auch die Mentalität hat gestimmt am Start, aber wenn man den Rhythmus verliert, geht es auf dieser Piste schnell. Ich nehme das Positive mit, denn hier war ich im Slalom noch nicht so oft im Ziel.»
Daniel Yule: «Das Gefühl war eigentlich nicht so schlecht, aber das macht es fast noch schlimmer. Momentan läuft es einfach nicht. Ich kann den Ski nicht freigeben. Jetzt heisst es, wieder ins Training zu gehen, um das Gefühl wiederzufinden.»
Das gab zu reden
Abwesend beim Heimrennen ist Frankreich-Star Clément Noël (27), der die ersten beiden Slaloms der Saison in Levi und Gurgl gewonnen hat. Beim Heimrennen steht der Slalom-Olympiasieger von 2022 nicht am Start, weil er am Samstag beim Riesen heftig gestürzt ist. Er überschlug sich, landete in den Fangnetzen, habe sich eine Verstauchung am linken Knöchel zugezogen und zwei Zähne abgeschlagen. «Ich habe versucht, heute auf der Aufwärmstrecke zu fahren, aber habe gemerkt, dass es unmöglich ist», sagt der Mann aus dem Nordosten Frankreichs zum TV-Sender RMC Sport.
Die Bedingungen
Am Morgen schneit es noch leicht in Val d’Isère. Auf der Piste herrschen verschiedene Bedingungen. Gewisse Passagen sind sehr vereist, an anderen Stellen ist es griffig. So ist es nicht ganz einfach für die Athleten, die richtige Abstimmung zu finden. Im zweiten Lauf am frühen Nachmittag ist es dann viel griffiger, auf den meisten Teilen der Piste herrschen gute Lichtverhältnisse, doch noch bevor die Top 15 starten, ist die Sonne schon wieder weg.
So gehts weiter
Vor Weihnachten beginnt zuerst das Speed-Wochenende in Gröden (It). Am Freitag steht der Super-G (11.45 Uhr) auf dem Programm, am Samstag die Abfahrt (11.45 Uhr). Kurz darauf treffen sich die Technik-Spezialisten in Alta Badia (It): Am Sonntag zum Riesenslalom (10/13.30 Uhr), am Montag, dem Tag vor Heiligabend, zum Slalom (10/13.30 Uhr).