Kein Wetterglück für die Slalomfahrer in Bansko (Bul). Bei garstigen Bedingungen wird ihr Rennen gestartet, Schneeregen und Regen machen die Aufgabe schwierig. Hinzu kommt die mit viel Salz präparierte Piste. «Die ersten drei, vier Tore sieht man etwas, danach wirds mit der beschlagenen Brille schwierig», sagt Loïc Meillard (27) im SRF-Interview.
Nach 31 Fahrern wird das Rennen für rund eine halbe Stunde unterbrochen. Dann fällt die Jury den Entscheid: Die Sicherheit ist mit den Bedingungen des immer stärker werdenden Regens und Windes nicht mehr gegeben. Das Rennen wird abgebrochen.
Kristoffersen richtig sauer
Zu diesem Zeitpunkt führt Clément Noël (27). Hinter seiner Bestzeit steht allerdings ein grosses Fragezeichen. Nach rund neun Fahrsekunden siehts aus, als hätte er eingefädelt – die Fernsehbilder lösen das nicht eindeutig auf. Noël selber sagt im ORF-Interview: «Ich weiss nicht, ob ich eingefädelt habe. Aber ich denke nicht.»
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Letztlich ein Aufreger, der mit dem Abbruch zur Nebensache wird. Stattdessen sorgt das bei Henrik Kristoffersen (29) für gewaltig Ärger. Und diesem macht er gegenüber FIS-Rennchef Markus Waldner Luft. «Das ist Bullshit!», sagt er zu ihm. «Ich bin schon bei zehnmal schlechteren Bedingungen gefahren.» Auch andere Athleten hätten bestätigt, dass es total in Ordnung sei.
Waldner nimmt gegenüber SRF zu den Vorwürfen Stellung. Als ausschlaggebenden Punkt für den Abbruch nennt er die beschlagenen Brillen. Dieses Problem hätten ihm die Athleten gemeldet. «Und jetzt kommen die Norweger und sagen, sie sehen alle gut und fragen, warum ich das Rennen abgesagt habe», so Waldner. Zudem wären die Bedingungen gemäss Prognose für den zweiten Lauf noch extremer geworden. Die Sicherheit sei einfach nicht mehr gewährleistet gewesen. «Es ist gefährlich, wenn man nichts sieht. Dann fädelst du ein und verletzt dich – das willst du nicht.»
«Bin vor allem traurig»
Gelassener nimmt Daniel Yule (30) den Abbruch. «Ich bin vor allem traurig, dass wir einen Slalom verlieren», sagt er gegenüber SRF. Aber Skifahren sei ein Freiluft-Sport und die wetterbedingte Absage Pech. Deshalb meint Yule: «Ich versuche da, nicht zu viel Energie zu verlieren, und konzentriere mich auf das nächste Rennen.»
Für dieses gehts nun nach Übersee. Der nächste Slalom steht in zwei Wochen in Palisades Tahoe (USA) auf dem Programm. Einen Ersatz soll es für den Bansko-Slalom indes nicht geben. «Bis zum Weltcup-Final gibt es noch drei Slaloms, deshalb ist nicht der Plan, noch etwas nachzuholen», so Waldner.