Das Podest
1. Marta Bassino (It) 2:28,89
2. Sara Hector (Sd) +0,11
3. Petra Vlhova (Slk) +0,40
Das Rennen
Im kleinen italienischen Dorf mit rund 1000 Einwohnern keimt Ski-Euphorie auf. Die Italienerin Bassino fängt im zweiten Lauf Vlhova ab, die auch noch hinter Hector zurückfällt. Bassino feiert ihren sechsten Riesenslalom-Sieg – und das Heimpublikum mit ihr.
Zum Auftakt in Killington wurde Bassino hinter Gut-Behrami noch zweite. «Ich bin überglücklich, es ist unglaublich. Das Rennen war ein Kampf, die Piste sehr schwierig», strahlt die Siegerin nun.
Sechs Schweizerinnen schaffen es in die Punkte. Richtig happy darf am Ende aber wohl nur Wendy Holdener als Zehnte sein. Lara Gut-Behrami verliert fast zwei Sekunden und wird Siebte – nach ihrem Riesenslalom-Sieg in Killington ist das ernüchternd.
Die Schweizerinnen
7. Lara Gut-Behrami (31) +2,04
10. Wendy Holdener (29) +2,36
20. Andrea Ellenberger (29) +3,36
22. Camille Rast (23) +3,49
24. Michelle Gisin (29) +3,84
26. Simone Wild (29) +4,10
Aus im ersten Lauf: 37. Kasper. 45. Härri. 50. Zelger. Out: Meillard.
In Killington war Lara Gut-Behrami noch die Schnellste gewesen. Diesmal fehlen ihr über zwei Sekunden auf die Siegerin. Dennoch ist Gut-Behrami die beste Schweizerin. Ob sie mit Rang 7 zufrieden sein wird? Kaum. Sie verliert ihre rote Startnummer der Disziplinen-Führenden und ist nun Dritte. Nun wird sich die Tessinerin auf die drei Speed-Rennen in St. Moritz konzentrieren – die Corviglia liegt ihr traditionsgemäss ausgezeichnet.
Der erste Lauf von Michelle Gisin (9.) ist hervorragend. Doch am Nachmittag passt kaum noch etwas zusammen – im Steilhang geht ihr auf einmal jegliche Dynamik ab, Gisin rutscht fast nur noch. Die Quittung im Ziel ist happig, sie wird 24. – viel zu wenig für ihre Klasse. Mit 15 verlorenen Plätzen weist sie von allen klassierten Fahrerinnen im zweiten Lauf die schlechteste Bilanz auf.
Das Selbstvertrauen nach ihrem ersten Slalom-Sieg ist bei Wendy Holdener auch im Riesenslalom zu spüren. Nach Platz 13 im ersten Lauf legt sie nochmals eine Schippe drauf, fährt fast alles auf Zug. Der Lohn: Sie macht drei Plätze gut, wird Zehnte.
Nach einem soliden ersten Durchgang (22.) stimmt bei Simone Wild im zweiten Durchgang nichts mehr. Sie berührt wie so oft fast kein Tor, kommt aber auf der ruppigen Piste auch nicht ins Carven. Im Gegenteil, sie verliert im Steilhang oft die Ideallinie. «Es war sehr schwierig, eine extrem unruhige Piste. Im zweiten Lauf fehlte mir etwas der Mut, ich war zu vorsichtig», sagt sie.
Für Andrea Ellenberger, nach dem Tod ihres Vaters mit Trainingsrückstand in die Saison gestartet, geht es Schritt für Schritt nach vorne. Noch schafft sie es nicht, die Ski wirklich in die Falllinie zu stellen. Technisch ist das sauber, aber nicht besonders schnell. Immerhin: Auf dem 20. Rang kann sie aufbauen.
Nach ihrem Ski-Markenwechsel von Head auf Salomon bekundet Camille Rast immer noch grosse Probleme. Immerhin, der erste Lauf (14.) ist ein Hoffnungsschimmer. Im zweiten Durchgang scheint es, als würde ihr die Kraft ausgehen. Rang 22. Ihr neu gegründeter und angereister Fanclub jubelt ihr dennoch zu – vielleicht klappts ja im Slalom am Sonntag besser.
Die Bedingungen
Nachdem es am Vortag viel geschneit hatte, mussten die Organisatoren mit den Pistenfahrzeugen auf die Strecke. Die Folge? Eine äusserst ruppige, wenn auch harte Piste.
Dennoch ist das Rennen fair, leichte Minustemperaturen und Sonnenschein sorgen für perfekte Winteratmosphäre.
Das gab zu reden
Eine der schwierigsten Riesenslalom-Pisten der letzten Jahre sorgt für riesige Abstände. Mikaela Shiffrin (USA) auf Rang 6 verliert 1,96 Sekunden auf die Siegerin – happig. Ebenfalls spannend: Das Rennen im Gesamtweltcup ist offener denn je. Shiffrin führt, sechs Fahrerinnen haben aber weniger als 100 Punkte Rückstand. Eine solche Ausgeglichenheit gab es schon lange nicht mehr.
Die Weltcup-Stände
Der Riesenslalom-Stand nach dem zweiten von zehn Rennen:
Der Stand im Gesamtweltcup:
Zu den weiteren Weltcup-Ständen gehts hier.
So gehts weiter
Nach dem Sestriere-Slalom am Sonntag (10.30 Uhr / 13.30 Uhr) führt die Weltcup-Reise bei den Frauen in die Schweiz: nächster Halt St. Moritz. Nächsten Freitag bis Sonntag (16.12. – 18.12.) finden im Engadin zwei Abfahrten und dann ein Super-G statt.