Fünf Rennen in fünf Tagen
«Das ist nicht förderlich für Odermatts Sicherheit!»

Müssen wir uns um Marco Odermatt trotz seiner Erfolgsserie Sorgen machen? Die grosse Gefahr lauert im Wahnsinns-Programm der nächsten Tage.
Publiziert: 09.12.2022 um 16:07 Uhr
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Aktualisiert: 10.12.2022 um 14:41 Uhr
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Foto: Sven Thomann
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Marcel W. PerrenSki-Reporter

Fünf Podestplätze in fünf Rennen: Dem Saisonstart von Marco Odermatt wird einzig das Prädikat «überragend» gerecht. Dennoch sind bei den Personen im Umfeld des Nidwaldners vor dem Riesenslalom am Samstag in Val d’Isère einige Sorgenfalten erkennbar. Es ist das Mammut-Programm der FIS, welches den Verantwortlichen im Swiss-Ski-Team auf dem Magen liegt.

Nach Val d’Isère sollen nächste Woche in Val Gardena und Alta Badia fünf Rennen in fünf Tagen ausgetragen werden, inklusive der abgesagten Abfahrt von Beaver Creek: zwei Abfahrten, ein Super-G und zwei Riesenslaloms.

«Andere Dinge werden über die Sicherheit der Athleten gestellt!»

Weil sich Titelverteidiger Odermatt im Gesamtweltcup-Duell gegen Norwegens Aleksander Aamodt Kilde keine lange Pause leisten kann, wird er im Südtirol wohl höchstens auf eine Abfahrt verzichten. Und genau das könnte gefährlich werden, denn in der Vergangenheit haben sich schon einige herausragende Athleten wegen Übermüdung gröber verletzt.

«Ich gehörte Jahre lang der Injury, Surveillance & Proventian Gruppe der FIS an. Dort hat man mit Medizinern diskutiert, wie man unseren Sport sicherer machen kann. Aber mit diesem dicht gedrängten Rennprogramm zeigt sich einmal mehr, dass im Endeffekt andere Dinge über die Sicherheit der Athleten gestellt werden», ärgert sich Swiss-Ski-Cheftrainer Tom Stauffer.

Kilde verzichtet auf Val d’Isère

Österreichs Allrounder-Legende Hans Knauss (51) teilt die Kritik des Schweizer Übungsleiters zu einem grossen Teil. «Wenn du auf der Saslong drei Rennen ansetzt und unmittelbar danach zwei Riesenslaloms auf der anspruchsvollen Gran Risa in Alta Badia auf dem Programm stehen, ist das ganz sicher nicht förderlich für die Sicherheit von Allroundern.»

Knauss, der seit 15 Jahren als ORF-Experte tätig ist, legt nach: «Ich bin grundsätzlich ein Fan von FIS-Renndirektor Markus Waldner, der mit seiner Crew alles dafür tut, dass die Athleten genügend Möglichkeiten erhalten, um Geld zu verdienen. Aber jetzt, wo Corona vorbei ist, bin ich gegen diese Doppel-Rennen. Es reicht, wenn wir am Sonntag einen Riesen in Alta Badia fahren. Beim Riesenslalom am Montag sind die Zuschauerzahlen sowieso nicht besonders gut.»

Kilde gönnt sich nach seinem Doppelsieg in Beaver Creek vor der Wahnsinns-Woche im Südtirol eine Verschnaufpause und verzichtet daher auf den Riesenslalom in Val d’Isère. Doch wann legt Odermatt einen Zwischenstopp ein? Er hat bereits letzten Sonntag nach dem Super-G in Beaver Creek offenbart, dass das happige Nordamerika-Programm bei ihm Spuren hinterlassen habe. «Wir schauen bei Odi von Rennen zu Rennen», erklärt Tom Stauffer.

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