Das Podest
1. Marco Odermatt (Sz) 2:10,40
2. Lucas Braathen (No) +0,49
3. Loic Meillard (Sz) +0,63
Das Rennen
Bei Halbzeit dürfen wir vom besten Schweizer Riesen-Ergebnis seit dem 12. November 1995 träumen! Damals siegte Mike von Grünigen, Urs Kälin wurde Dritter, Steve Locher und Pauli Accola belegten die Ränge 4 und 6. Nun liegen mit Marco Odermatt, der trotz einem gröberen Fehler in Führung liegt, Loic Meillard (3), Justin Murisier (4) und Gino Caviezel (7) vier Skigenossen in den Top 7. Leider kann Justin Murisier seine Position nicht halten und fällt auf den neunten Rang zurück.
Dafür schafft Meillard als Dritter zum ersten Mal in diesem Riesen-Winter den Sprung aufs Podest, Gino Caviezel liefert als Fünfter sein drittbestes Ergebnis in dieser Saison!
Und Marco Odermatt? Der Nidwaldner wird seinem Ruf als absoluter Überflieger einmal mehr gerecht und fährt im achten Weltcup-Riesenslalom der Saison seinen fünften Sieg ein. Schlechter als Dritter war er heuer in dieser Disziplin nie. Der 24-Jährige ist damit in der 55-jährigen Weltcupgeschichte der erste Schweizer, der in einem Winter in jedem Riesenslalom den Sprung aufs Podest geschafft hat. Das ist der reine Wahnsinn!
Mit dem starken Team-Ergebnis ziehen die Schweizer Männer in Nationencup an den Österreichern vorbei. Vor dem abschliessenden Slalom liegt die Equipe von Tom Stauffer 142 Punkte vor dem «Austria Power-Team».
Die weiteren Schweizer
5. Gino Caviezel +0,88
9. Justin Murisier +1,43
Die Stimmen im SRF
Marco Odermatt: «Ich habe heute die Kugel für den Sieg in der Riesen-Gesamtwertung entgegen nehmen dürfen, was sicher wunderschön ist. Noch grösser sind die Emotionen allerdings, wenn man im Ziel abschwingen darf, und die Eins aufleuchten sieht. Es ist einmalig schön, wenn man an einem Tag ein Rennen gewinnen kann und danach noch die Kugel bekommt. Wir haben am Donnerstag schon ordentlich gefeiert und ich habe echt keine Ahnung, wie es mir gelungen ist, mich noch einmal auf dieses letzte Rennen zu fokussieren. Ich war vor dem Start zum zweiten Durchgang derart müde, dass ich mich kaum noch aufgewärmt habe, weil ich gewusst habe, dass jede Bewegung eine zu viel sein könnte. Ich habe dann aber beim Fahren gemerkt, dass es noch einmal ganz gut passt. Nun werde ich nächste Woche bei den Schweizer Meisterschaften in St. Moritz noch den Riesenslalom bestreiten.»
Loic Meillard: «Ich habe den ganzen Winter gewusst, dass ich die Form für einen Podestplatz im Riesenslalom habe, aber es hat einfach nicht geklappt. Umso schöner, dass es jetzt im letzten Rennen des Winters doch noch geklappt hat. Schade ist nur, dass die Saison jetzt vorbei ist, nachdem ich endlich so richtig in Fahrt gekommen bin.»
Das gab zu reden
Beim Weltcupfinal erhalten die Junioren-Weltmeister traditionell eine «Wild Card». In der Vergangenheit waren diese Nachwuchs-Hoffnungen in diesem Vergleich mit den ganz Grossen meistens chancenlos. Ganz anders Alexander Steen-Olsen. Der 20-Jährige landet auf dem zehnten Rang.
Steen-Olsens Team-Leader Aleksander Aamodt Kilde bestreitet in Méribel seinen ersten Riesenslalom, seit er sich vor 13. Monaten das Kreuzband gerissen hat. Und der Abfahrts- und Super-G-Gesamtsieger deutet sein gigantisches Potenzial auch in dieser Sparte an – der Partner von Mikaela Shiffrin wird 12 und imponiert vor allem mit der Bestzeit im zweiten Lauf.