Walti Odermatt ist ein besonders liebevoller und fürsorglicher Vater. Und weil er zeitweise Angst hatte, dass sein Marco an den gigantischen Erwartungshaltungen zerbrechen könnte, fuhr er vor etwas mehr als drei Jahren sogar dem grossen Marcel Hirscher in die Parade.
Warum? Der achtfache Gesamtweltcupsieger prophezeite in einem Interview mit Blick, dass Marco Odermatt den Gesamtweltcup in Zukunft dominieren werde. «Das sind natürlich blöde Worte. Man sollte wissen, wie schmal der Grat in diesem Sport ist», ärgerte sich der Ingenieur im SRF-Sportpanorama.
Doch in der Zwischenzeit ist sein Junior tatsächlich in Hirschers Dimensionen vorgedrungen. Mit dem zweiten Rang beim Super-G in Courchevel hat Marco den 15. Podestplatz in diesem Weltcup-Winter eingefahren. 15 Mal auf dem «Stockerl» stand auch Hirscher bei seinem achten und letzten Gesamtweltcup-Sieg in der Saison 2018/19. Der Österreicher sicherte sich damals die grosse Kristallkugel mit einem Punkte-Total von 1546. Odermatt hat jetzt 1539 Zähler auf dem Konto und könnte am Samstag im Riesenslalom noch einmal heftig zuschlagen.
Mit dem ziemlich besten Freund auf dem Podium
Der 24-Jährige ist aber schon jetzt in Party-Laune. «Weil ich im Team-Bewerb am Freitag nicht an den Start gehe, werde ich nun ein bisschen feiern», kündigte der Nidwaldner nach dem Super-G an. Obwohl er sich in diesem Super-G wie schon am Vortag in der Abfahrt dem Österreicher Vincent Kriechmayr geschlagen geben musste, war Odermatt nach diesem Rennen besonders gut gelaunt.
Grund: Mit Gino Caviezel (29) schaffte auch einer seiner besten Freunde den Sprung auf das Podest. Der dritte Rang des Bündners kommt überraschend, weil das beste Speed-Ergebnis des Riesenslalom-Spezialisten bis dato ein neunter Rang war.