Sie umarmen sich, sie küssen sich. Mikaela Shiffrin (27, USA) wird beim Super-G in Courchevel Zweite. Damit gewinnt sie den Gesamtweltcup vorzeitig. Ihr Freund, der norwegische Speed-Wikinger Aleksander Aamodt Kilde (29), ist nach seinem Rennen sofort bei ihr und gratuliert herzlich. «Du bist unglaublich», sagt er.
Doch wie hat es Shiffrin geschafft, bereits zwei Rennen vor Schluss die grosse Kristallkugel zu sichern? Die Antwort ist einfach: mit einer hervorragenden Fahrt. Shiffrin fährt im Super-G feinfühlig wie keine andere, einzig Kildes Landsfrau Ragnhild Mowinckel (29) ist einen Hauch schneller. Egal. Weil Shiffrins Rivalin, die Slowakin Petra Vlhova (26), leer ausgeht, freut sich der US-Star über den vierten Gesamtweltcupsieg ihrer Karriere. Damit schliesst sie zu Landsfrau Lindsey Vonn (37) auf – nur Österreichs Annemarie Moser-Pröll (68) hat noch mehr (6). «In dieser Saison gab es viele Tiefpunkte. Die tiefsten meines ganzen Lebens. Aber viele Menschen munterten mich auf, vor allem Aleksander», so Shiffrin.
Was sie anspricht, sind die frustrierenden Winterspiele in Peking (drei Ausfälle, keine Medaille) und die folgenden, erniedrigenden Kommentare auf Social Media. Doch Shiffrin zog sich aus dem Sumpf. Jetzt ist sie wieder da, wo sie schon so oft war – ganz oben.
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Einen Erfolg wie Shiffrin können die Schweizerinnen in Courchevel nicht vorweisen. Doch sie überzeugen als Team erneut. Michelle Gisin (28) wird Dritte, vier landen in den Top 11. Einzig Lara Gut-Behrami (30) scheidet aus. Gisin: «Ich bin müde, aber es läuft. Super!»