Sieg auf der Saslong fehlt ihm noch
Ist Feuz zu klein für Gröden?

Beat Feuz hat in seiner einzigartigen Karriere fast alles erreicht. Ausser einem Abfahrts-Sieg in Italien.
Publiziert: 15.12.2022 um 00:06 Uhr
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Aktualisiert: 15.12.2022 um 12:00 Uhr
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2011 hat Beat Feuz in Gröden zwar im Super-G triumphiert.
Foto: Blicksport
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Marcel W. PerrenSki-Reporter

Es sind ziemlich schmerzhafte Erinnerungen, die Beat Feuz mit seinem letzten Wettkampf auf der berüchtigten «Saslong» verknüpft. «Weil ich beim Zielsprung die engste und riskanteste Linie gewählt habe, war die Landung entsprechend hart. Die Folge waren Knieschmerzen, die ich bis zum Saisonende gespürt habe.» Es gibt einen simplen Grund, warum der Abfahrts-König aus dem Emmental vor zwölf Monaten in Gröden besonders viel riskiert hat – ein Sieg beim italienischen Abfahrts-Klassiker fehlt im sonst so beeindruckenden Palmares des Olympiasiegers, Weltmeisters, Kitzbühel- und Lauberhornsiegers.

Körperlich im Nachteil

2011 hat Feuz hier zwar im Super-G triumphiert, aber in der Königsdisziplin war er auf der WM-Strecke von 1970 noch nie besser als Dritter (2020 und 2018). «Die Topografie und die vielen Wellen auf dieser Piste kommen meiner Körpergrösse von 172 Zentimetern ganz sicher nicht entgegen», erklärt der zweifache Familienvater.

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«Die vielen Wellen kommen meiner Körpergrösse sicher nicht entgegen»
Beat Feuz
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Die Statistik untermauert die These des vierfachen Abfahrts-Gesamtweltcupsiegers: In den letzten zwanzig Jahren haben in Gröden ausnahmslos Fahrer triumphiert, die mindestens 10 Zentimeter grösser sind als Feuz. Vorjahressieger Bryce Bennett (30, USA) misst sogar 2,01 Meter. «Einer wie Bennet ist auf dieser Strecke mehrere Sekunden weniger lang in der Luft als ich, weil er mit seinen riesigen Hebeln die grossen Wellen sehr viel besser schlucken kann.»

«Ich bin kein Fan von Doppel-Rennen»

Denn Glauben an den ersten ganz grossen Saslong-Coup hat der 35-Jährige natürlich trotz allem noch nicht ganz begraben. Zumal Feuz in diesem Jahr eine zusätzliche Chance erhält. Weil ein Rennen, das in Beaver Creek wegen zu viel Wind und Neuschnee abgesagt wurde, im Südtirol nachgeholt wird, steht heute eine verkürzte – und am Samstag die Originalabfahrt auf dem Programm. Richtig Freude bereitet dieser Plan Feuz aber nicht. «Ich bin kein Fan dieser Doppelrennen. Es sollte pro Winter nur einen Gröden-Sieger, einen Lauberhorn-Champion und einen Kitzbühel-Triumphator geben. Zwei Sieger bei Klassikern – das schadet dem Prestige.» Und noch etwas: «Ich mag es auch nicht besonders, wenn man wie hier von vornherein entscheidet, dass eine Abfahrt verkürzt wird. Das nimmt dem Ganzen den Reiz.»

Besonders reizvoll wird für Feuz allerdings der Fussball-WM-Final vom kommenden Sonntag. Der «Kugelblitz» hat vor Turnierbeginn auf Argentinien als Weltmeister gesetzt.

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