Selten hat ein junger Abfahrer von seinen Chefs so viele Vorschusslorbeeren erhalten wie Alexis Monney (22). «Wenn er gesund bleibt, stellt sich bei ihm nicht die Frage, ob er im Weltcup aufs Podest fährt. Bei Alexis ist es nur eine Frage der Zeit, bis er ganz oben stehen wird», ist Alpinchef Walter Reusser überzeugt.
«Monney bringt wirklich alles mit, um ein Weltklasse-Abfahrer zu werden», legt Ausbildungschef Hans Flatscher nach.
Was macht diesen Fribourger so einzigartig? Wir haben uns mit Monney am schönsten Aussichtspunkt seiner Heimatgemeinde in Châtel-St-Denis verabredet. Auf dieser Anhöhe steht eine kleine Kapelle. «Ich bin zwar kein regelmässiger Kirchengänger, aber ich glaube an Gott», verrät der Junioren-Weltmeister von 2020.
Besonderer Bezug zu Cuche
Bewundert hat Alexis seit jeher Didier Cuche (48). Und zwar auch deshalb, weil sein Vater Louis den «Speedier» bis zur Jahrtausendwende im Weltcup trainiert hat. «Papa hat mir einmal ein signiertes Poster von Didier mit nach Hause gebracht. Es hängt nach wie vor in meinem Kinderzimmer, so bedeutend ist es für mich.»
Zumindest in der Rubrik «Weltcup-Premiere» hat Monney sein grosses Vorbild bereits übertroffen. Während Cuche bei seinem Debüt 1993 in Bormio mit fast sieben Sekunden Rückstand 57. und damit Zweitletzter wurde, belegte Monney im letzten Dezember bei seiner «Jungfernfahrt» in Gröden mit zwei Sekunden Rückstand Rang 35. In seinem dritten Weltcup-Einsatz in Kvitfjell fuhr er als 26. das erste Mal in die Weltcup-Punkte.
Horror-Erlebnis in Italien
Das Top-Talent hat aber auch schon die unangenehmen Seiten eines Abfahrerlebens kennengelernt. Bei einem FIS-Rennen im italienischen Sella Nevea hat der Stöckli-Pilot 2021 durch einen üblen Crash eine Fraktur des Wangenknochens erlitten.
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Bis zur Operation erlebte Monney schlimme Stunden: «Es hat damit angefangen, dass die Ambulanz auf dem Weg ins Krankenhaus eine Panne hatte. Und als wir dann endlich im Krankenhaus angekommen sind, hat man mir mitgeteilt, dass es hier nichts zu essen gibt. Ich musste also bis zur OP, die erst am nächsten Tag in der Schweiz durchgeführt wurde, richtig hungern.»
Nun hat der potenzielle Nachfolger von Abfahrts-König Beat Feuz (35) richtig grossen Appetit auf seine nächsten Weltcup-Einsätze in Gröden. Auf der berüchtigten Saslong stehen ab Donnerstag zwei Abfahrten und ein Super-G auf dem Programm.
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