Der Speed-Auftakt in Lake Louise (Ka) droht ins Wasser zu fallen! Diese Meldung vor einigen Tagen sorgte für hohe Wellen. Der Hintergrund: Die kanadischen Behörden verlangen zwingend zwei Impfungen, um in das Land einzureisen. In Frankreich allerdings sind für Athleten, die Corona hatten, zwei Impfungen gar nicht erlaubt. Auch in Italien herrschte Chaos. Nun ist klar: Die Rennen in Lake Louise Ende November und Anfang Dezember finden statt! Der Schweizer Alpindirektor Walter Reusser bestätigt entsprechende Blick-Information. «Ja, es wurden Lösungen gefunden», sagt er.
Allerdings nicht, weil Kanada entgegenkommt. Vielmehr haben die anderen – vor allem europäische – Landesverbände eine Möglichkeit gefunden, um ihre Athleten doppelt zu impfen. Auch jene, die schon infiziert waren – so wie zum Beispiel Gesamtweltcupsieger Alexis Pinturault (Fr) –, dürfen eine weitere Spritze erhalten.
Swiss-Ski: 4 Frauen und 3 Männer sind ungeimpft
In der Schweiz gibt es mehrere Ski-Cracks, die sich nun nochmals impfen lassen müssen. «Wenn es das braucht, mach ich es», sagte Marco Odermatt kürzlich. Kein Problem also.
Es gibt aber auch Athleten, die noch kein einziges Mal geimpft sind. Von den total 45 Schweizer Ski-Frauen von Nationalmannschaft bis C-Kader sind es deren 4. Bei den Männern sind es 3 von 56, die gar nicht geimpft sind.
«Vielleicht lassen sie sich von der neuen Vektorimpfung überzeugen», so Alpin-Direktor Walter Reusser. Er betont, dass man die Impfungen empfehle, aber alle Entscheidungen akzeptiere – ein Zwang war und ist kein Thema. Dennoch: Da man für Trainings schon frühzeitig nach Kanada reisen möchte, drängt die Zeit.
Olympia nur mit Impfung?
Wie viele Schweizer den Speed-Auftakt verpassen könnten, ist noch unklar. Neben einer Impfung brauchen alle zuerst auch noch eine Selektion durch Swiss-Ski.
Für Impfverweigerer dürfte nicht nur Lake Louise, sondern auch die Olympischen Spiele in Peking (China) im Februar zum Problem werden. Ob dort Ungeimpfte teilnehmen dürfen, ist mehr als fraglich. Am 22. Oktober erscheint das «Playbook», eine Art Olympia-Reglement – dann dürfte Klarheit herrschen.