Am 18. Februar 2023 feierte Laurence St-Germain (29) den grössten Erfolg ihrer Karriere. Die Kanadierin düpierte an der Ski-WM in Courchevel/Méribel (Fr) die grosse Favoritin Mikaela Shiffrin (28, USA) und krönte sich sensationell zur Slalom-Weltmeisterin. Davor war ihr bestes Resultat in dieser Disziplin ein 6. Platz.
Trotzdem bangt St-Germain nun um den Start in die neue Saison. Nicht etwa, weil sie verletzt wäre, sondern weil sie zu wenig Geld hat. Denn auch der kanadische Skiverband ist knapp bei Kasse und verlangt deshalb von seinen Athletinnen und Athleten jeweils 20'000 kanadische Dollar (umgerechnet rund 13'230 Franken), damit sie Teil des Teams sein dürfen.
Skisport in Kanada nicht so populär
Trotz Weltmeistertitel ist das für St-Germain ein ordentlicher Batzen und nicht so leicht aufzutreiben. «Ich bin immer noch auf der Suche nach Sponsoren, und ich habe meine Partnerschaftsmöglichkeiten noch nicht ausgeschöpft», sagt sie gegenüber Radio Canada.
Teamkollegin Valérie Grenier (26) geht es ähnlich. Sie war in der vergangenen Saison siebtbeste Riesenslalomfahrerin und fuhr zweimal aufs Podest. In Kranjska Gora (Sln) feierte sie ihren ersten Weltcupsieg, in Soldeu (And) wurde sie Dritte. Die beiden sind zwar bekannter geworden, doch der Skisport ist in Kanada bei weitem nicht so populär wie etwa hierzulande. So sagt Grenier zu Radio Canada, dass sie erst rund ein Viertel des geforderten Betrags für den Verband zusammenhat.
Um trotzdem auch im kommenden Winter um Siege zu fahren, sehen sich die beiden zu einem Spendenaufruf auf Social Media gezwungen. Sie hoffen auf die Unterstützung ihrer Fans, um weiter ihre Leidenschaft zu leben. Zudem haben sie Anfang Oktober gemeinsam mit ihren Teamkollegen Sarah Bennett (22) und Simon Fournier (26) in Quebec eine Gala durchgeführt, um Gelder zu sammeln. «Wir hoffen, dass einige Menschen Lust haben, zu unserer Saison beizutragen», meinte St-Germain im Vorfeld. Ob genug Geld zusammengekommen ist, ist nicht bekannt. (bir)
