Wie viel Pech kann eine Skifahrerin haben? Die Schweizer B-Kader-Athletin Katja Grossmann (25) stürzt am Dienstag im zweiten Training zur Europacup-Abfahrt in Châtel (Fr). Die Folgen? Brutal. Sie zieht sich einen offenen Bruch des linken Unterschenkels zu und wird gleichentags operiert. Die Saison ist für die Speed-Spezialistin gelaufen.
Für Grossmann ist es innert kürzester Zeit der zweite Verletzungsschock. Bereits im letzten Oktober musste sie einen Rückschlag verkraften. Sie stürzte im Training in Zermatt VS und zertrümmerte sich die rechte Hand. Alle Mittelhandknochen waren gebrochen und mussten mit drei Platten und 25 Schrauben fixiert werden.
Haarscharf am zweiten Podestplatz vorbei
Aufgeben kam für Grossmann nicht infrage. «Ich werde weiterkämpfen und auch aus dieser Verletzung das Beste daraus machen und stärker zurückkommen», schrieb sie damals auf Instagram. Und sie hielt Wort.
Vor rund sechs Wochen veröffentlichte Grossmann ein Video, das ihren Weg zurück zeigt. Noch vor Weihnachten bestritt sie die ersten FIS-Rennen der Saison, wurde in der Abfahrt 17. und im Super-G Neunte. Mitte Januar gab sie ihr Comeback im Europacup, allerdings blieb sie in drei Rennen ohne Punkte. Zuletzt fuhr sie als Vierte in Sarentino (It) nur um acht Hundertstel am Abfahrtspodest vorbei.
Immer wieder von Verletzungen gebremst
Nun wird Grossmann einmal mehr von einer Verletzung ausgebremst. Ihr Krankenakte? Mehrere Knieverletzungen, Bänderrisse im Fussgelenk, Rückenschmerzen, Schien- und Wadenbeinbruch und Handbrüche.
Deswegen hat die Abfahrts-Silbermedaillengewinnerin der Junioren-WM 2017 auch den Durchbruch im Weltcup bisher nicht geschafft. Erst zwei Abfahrten hat sie auf höchster Stufe bestritten – ein Ausfall und Platz 33 resultierten im Februar 2021 im italienischen Val di Fassa.
Ob sie dieses Mal ans Aufgeben denkt? Kaum vorstellbar. So oft und erfolgreich wie sich Grossmann bisher immer wieder zurückgekämpft hat, wird sie dies wohl auch dieses Mal tun. Und man kann nur hoffen, dass sie danach von der Verletzungshexe verschont bleibt. (bir)
