Mitte November stürzt Österreichs Speed-Ass Max Franz im Abfahrts-Training in Copper Mountain (USA) schwer. Der 33-Jährige bleibt kurz vor dem Ziel bei einer Doppellinkskurve an einer Torflagge hängen.
«Max ist die Kurve etwas zu eng gefahren. Sein Körper hat sich in der Flagge eingehängt, sodass es ihn ausgedreht und nach vorne gedrückt hat», schildert ÖSV-Rennsportleiter Marko Pfeifer damals gegenüber der «Kleine Zeitung». «Anschliessend hat es ihn komplett in die Luft katapultiert. Ein echter ‹Highsider›. Das war wirklich richtiges Pech».
Rund zweieinhalb Monate und mehrere Operationen später meldet sich Franz auf Instagram mit einem emotionalen Video. «Meine ersten Schritte auf dem langen Weg zurück ...», schreibt er dazu. Ganz vorsichtig und auf einen Barren gestützt, erhebt er sich aus dem Rollstuhl und setzt behutsam einen Fuss vor den anderen. «Es ist ein Wahnsinns-Gefühl wieder auf den eigenen Beinen zu stehen und erste Schritte zu machen», unterstreicht er, wie viel ihm dieser Moment bedeutet. «Schaut noch nicht ganz rund aus, aber ist extrem wichtig für meinen Kopf.»
Muskeln nach zehn Tagen weg
Vor zwei Wochen siehts anders aus. Franz sitzt noch immer im Rollstuhl. «Von den Oberschenkeln ist nicht mehr viel da», sagt er gegenüber «Heute». «In den ersten zehn Tagen waren die meisten Muskeln weg, das ging brutal schnell.»
Sein Alltag besteht aus Füsse hochlagern und ein bisschen Wassertherapie. Franz ist zu Hause, wird von seiner Frau Marina unterstützt. Schon damals erzählt er, dass er mit leichtem Radfahren begonnen hat. Dies tut er, wie er vor wenigen Tagen auf Instagram zeigt, in Gesellschaft seiner Hunde.
Wann man mit seinem Comeback rechnen kann, ist völlig offen. «Bei einem Kreuzbandriss weisst du, wie lange du ungefähr ausfällst. Wenn ein Nerv durchtrennt war, nicht. Offiziell traut sich keiner etwas sagen. Weil niemand abschätzen kann, wann der linke Fuss wieder funktioniert», so Franz. An einen Rücktritt denkt er dennoch nicht. «Ich will einfach fit werden, einen Normalzustand herstellen.»
Seine ersten Schritte motivieren ihn zusätzlich. «Das gibt mir Kraft für die nächsten Monate Therapie», schliesst er sein Posting ab. (bir)