Marco Odermatt (26) baut in Val d'Isère (Fr) seine Mega-Serie aus. Bei seinem Sieg fährt er zum 18. Mal in Folge im Weltcup aufs Riesenslalom-Podest. Beeindruckend.
Ein anderer Fahrer hingegen freut sich über seine Premiere: Joan Verdu (28). Mit Platz 3 schreibt der Andorraner ein Stück Ski-Geschichte. Nie zuvor fuhr ein Athlet aus dem Pyrenäen-Staat aufs Podest. Dabei war bis vor wenigen Tagen nicht einmal klar, ob Verdu überhaupt in Val d'Isère starten kann.
Verletzung Anfang November
Denn Anfang November verletzte er sich bei körperlichen Tests und wurde auf einer Trage aus der Trainingshalle gebracht. Diagnose: Teilabriss der Kniesehne. «Wir tun alles, was wir können, um die Genesung zu optimieren», schrieb er damals auf Instagram. Ein Wettlauf gegen die Zeit begann, denn es wurde mit einer Pause von vier bis fünf Wochen gerechnet.
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Aber der Andorraner wurde rechtzeitig fit. Vor fünf Tagen kehrte er auf die Ski zurück und liess am Freitag auf Social Media verlauten, dass er trotz weniger Trainingstage bereit sei. Wie bereit, hat Verdu nun gezeigt.
Fixer Startplatz und Olympia-Bestresultat
Schon im 1. Lauf überrascht er, als er mit Startnummer 19 auf Platz 5 vorprescht. Von Nervenflattern ist in der Entscheidung nichts zu sehen, stattdessen verbessert er sich weiter. Und schreibt ein weiteres Kapitel andorranische Ski-Geschichte.
In der Saison 2021/22 gewann er die Riesenslalom-Wertung im Europacup und sicherte sich als erster Andorraner einen fixen Weltcup-Startplatz. Der nächste historische Erfolg liess nicht lange auf sich warten. Bei den Olympischen Spielen 2022 in Peking stellte er als Neunter im Riesenslalom das Bestresultat für sein Land auf.
Und nun schafft er den Sprung aufs Podest. In seinem 28. Rennen knackt Verdu erstmals die Top 3. Davor waren zwei 12. Plätze sein Bestresultat. Diese erreichte er letztes Jahr in Alta Badia (It). Und dort finden am 17. und 18. Dezember die nächsten beiden Riesenslaloms statt. Wer weiss, was er dort, beflügelt vom ersten Podestplatz, zeigen wird. (bir)