Nicht überall ist Pause. In Österreich wird gefahren. Und zwar mit allen, die Rang und Namen haben. Über 1000 Leute schreien im Zielraum von Bad Kleinkirchheim begeistert: «Klammer, Klammer, Klammer!» Das Legenden-Rennen zum 70. Geburtstag von Franz Klammer ist ein grosses Klassentreffen, bei dem viel von gestern gesprochen wird.
Aber Hauptthema ist überraschenderweise auch, was im laufenden Weltcup passiert. Es dreht sich alles um die Hauptfiguren und das Wetter. Als Werner Franz (51), der Abfahrtstrainer der Österreicher, auch noch ins Gespräch eingreift, wird es dunkel: Fast alle sehen «Schwarz» für Marco Odermatt (26).
Schwarz hat einen klaren Plan
«Wir haben einen klaren Plan mit Marco Schwarz», bekomme ich zu hören. Mir wird geschildert, dass Marco Schwarz (28) womöglich sogar bei den Speed-Disziplinen in Kitzbühel (Ö) pausiert: «Der Fokus sind nicht einzelne Rennen, sondern die grosse Kugel.»
Mehr zu Marco Odermatt
Nun ja, Marco Odermatt muss im Moment durch die vielen Absagen geduldig bleiben. Auch wenn er dadurch wohl einige Möglichkeiten zu punkten verlieren wird. Auch wenn der andere Marco seine gute Form bereits in einige Punkte umgewandelt hat und in Sölden sogar bei Odermatts Paradedisziplin Riesenslalom kräftig angeklopft hat. Für mich ist Odermatt aber trotz Schwarz' Blitzstart, dessen Fortschritten und dem kommenden Marathonprogramm noch immer der klare Favorit auf den Gesamtsieg.
Odermatts Schritte zum Erfolg
Odermatt wird mehr Siege einfahren und damit in 100-Punkte-Schritten vorwärtskommen. Im Riesenslalom und im Super-G wird er kaum vom Podest fallen und in den restlichen Abfahrten wird Odermatt seinen Vorsprung an Erfahrung gegenüber Schwarz in die Waagschale werfen können.
Allerdings kommt wegen der vielen Absagen eine geballte Ladung an Einsätzen auf die Fahrer zu. Ich hoffe, dass Odermatt und seine Betreuer früh genug auf die Bremse stehen und auch mal eine Pause einschalten werden, um im Schlussspurt noch genügend Körner zu haben.