Am 29. Dezember 2022 beendete Matthias Mayer (33) Knall auf Fall seine Ski-Karriere. Nach der Besichtigung des Super-G von Bormio (It) sagte der Österreicher während eines Live-Interviews im ORF: «Ich habe in den letzten Tagen nachgedacht, und ich muss sagen, für mich ist es Zeit, dass ich aus dem alpinen Weltcup zurücktrete.»
Zum Rennen trat der dreifache Olympiasieger (Abfahrt 2014, Super-G 2018 und 2022) nicht mehr an. Nun, ein Jahr später, kehrt Mayer nach Bormio zurück – nicht mehr als Fahrer, sondern als Trainer des österreichischen Speed-Teams.
«Ich habe abgeschlossen»
Eine Rückkehr, die für Mayer alles andere als seltsam ist. «Wieso sollte sich da etwas schräg anfühlen?», sagt er der «Kleine Zeitung». «Ich habe abgeschlossen, der Jahrestag spielt da keine Rolle. Und Erinnerungen hat man ja viele, zum Glück sind es aber meist die guten, die einem im Gedächtnis bleiben.»
Seinen Entscheid bereut er nicht, auch Gedanken an ein Comeback sind längst passé. Seit Ostern sei das kein Thema mehr, sagt Mayer der «Krone». «Die Anti-Doping-Behörde hat angefragt, ob ich nächste Saison dabei bin. Da wurde mir klar, dass ich das nicht mehr will.» Die weggefallene Verpflichtung, ständig über seinen Aufenthaltsort Auskunft zu geben, bezeichnet er als eine der grössten Erleichterungen.
Start einer Trainerkarriere?
Auch jetzt, da er regelmässig am Pistenrand steht, juckt es ihn nicht mehr, wieder ins Geschehen einzugreifen. Stattdessen freut sich Mayer, dass er helfen kann. «Ich fühle mich gern in die Athleten rein, weil ich weiss, wie das am Start ist, wie es auf der Strecke läuft.»
Ob das Engagement beim ÖSV der Anfang einer Trainerkarriere ist, weiss Mayer aber noch nicht. Vorerst läuft es bis nach der WM 2025. Er weiss hingegen, dass er froh ist, nicht mehr so im Mittelpunkt zu stehen. «Die Leute haben Freude, wenn sie mich sehen, aber ich werde nicht mehr so gehypt wie früher, vor allem im Winter», meint er. (bir)