Selbstverständlich Marco Odermatt! Selbstverständlich für die Zuschauer in Adelboden oder etwa vor den Bildschirmen daheim. Selbstverständlich für alle Odi-Fans und erst recht selbstverständlich bei der Suche des «wie ist das möglich».
Die Bilder der Analyse bestätigen lediglich, was die Uhr schon zeigt. Odi ist besser. Im Moment unschlagbar!
Bilderbuchmässig lässt er schwierigste Verhältnisse einfach aussehen. Es gibt keine Sequenz, die den kleinsten Fehler aufdeckt. Die Geländeübergänge, die Wellen und Schläge in der Piste – wie verschwunden. Der Überflieger entwickelt in dieser nebeldurchzogenen, mystischen Szenerie eine traumwandlerische Sicherheit. Wo andere weggespickt und durchgerüttelt werden, antizipiert Odermatt die Unebenheiten, federt sie spielerisch ab. Selbstverständlich, für uns!
Aber wie muss es bei den Konkurrenten aussehen? Wie müssen sich am Samstag Zan Kranjec, Henrik Kristoffersen, Filip Zubcic oder unser Gino Caviezel acht Minuten nach Rennbeginn gefühlt haben?
Die besten Riesenslalom-Fahrer, die mit den besten Startnummern, alle mit guten Fahrten im Ziel – aber Marco Odermatt über 1,5 Sekunden vorne weg. Das sind circa 20 Meter Unterschied. Könnten sie nochmals starten, Marco wäre bereits beim ersten Tor vorbei.
Wie wollen sie ihn noch einholen? Selbstverständlich können ihn seine Gegner analysieren und Antworten suchen. Kopieren können sie ihn nicht. Da müsste ihnen Odermatt schon etwas helfen und ein wenig Selbstverständlichkeit ablegen.