Am Donnerstag absolvierten die Männer das erste Training für die Abfahrt vom Samstag (12 Uhr) in Kvitfjell (Norwegen). Nun ist klar, dass es das einzige bleiben wird.
Denn am Freitag werden die Athleten nicht auf die ganze Strecke gelassen. Stattdessen fahren sie nur den Startabschnitt bis nach dem Russi-Sprung. Der Grund dafür ist klar: Nachdem wegen Nebels das erste Training vom Reservestart bestritten wurde, soll nun auch auf dem ersten Abschnitt mit den beiden einzigen technischen Kurven des Olympiabakken ein Trainingslauf absolviert werden. Nur so darf am Samstag auf der Originalstrecke gefahren werden. Da das zweite Training so zu einer kurzen Veranstaltung wird, wird es nicht gewertet.
Langer Unterbruch wegen Sturz
Schon kurz nach Beginn kommt es allerdings zu einem unschönen Zwischenfall. Der Norweger Adrian Smiseth Sejersted (29) katapultiert sich als Dritter aus dem Starthäuschen. Seine Fahrt endet nach wenigen Sekunden. Nach einem Sprung kommt er übel zu Fall. Dabei überschlägt er sich mehrfach, verliert seine Ski und landet mit einem heftigen Aufprall in den Fangnetzen.
Wie norwegische Medien berichten, klagt Sejersted zunächst über Schmerzen im linken Arm. Er wird für weitere Abklärungen ins Spital gebracht. Das norwegische Team lässt schon kurz nach dem Sturz gegenüber dem Sender TV2 verlauten, dass ein Start am Samstag eher unwahrscheinlich ist. Wegen des Sturzes wird das Training für lange Zeit unterbrochen, ehe es fortgesetzt werden kann. Am Abend folgt die Diagnose. Sejersted hat sich bei seinem schweren Sturz die Schulter ausgekugelt. Damit ist die Saison für ihn vorzeitig vorbei. Wie der norwegische Verband mitteilt, wird in den nächsten Tagen die Behandlung geplant. Erwartet wird eine Rehabilitationszeit von vier bis fünf Monaten.
Grosser Effort der Pistenarbeiter
Niels Hintermann (28), am Donnerstag Trainingsschnellster geht nach dem langen Unterbruch auf die Strecke. Was genau bei Sejersted passiert ist, hat er nicht mitbekommen. Er ist in erster Linie froh, dass mit diesem Trainingslauf sichergestellt wird, dass am Samstag von oben gestartet werden kann – sofern die Bedingungen mitmachen. «Sie haben gut an der Piste gearbeitet», meint Hintermann, «aber ein bisschen Schnee bleibt drin und das macht es nicht so einfach. Auch ich hatte ein wenig Mühe damit.» Ansonsten sei es okay gewesen.
Auch Marco Odermatt (26) schliesst sich seinem Landsmann an. «Sie haben auf der Piste gute Arbeit geleistet», sagt er. Über Nacht hat es in Kvitfjell geschneit und dass man dennoch alles gegeben hat, um den oberen Teil zu trainieren und sich so die Option für die Originalstrecke am Samstag offenzuhalten, habe ein Kompliment verdient.