Unmittelbar nach seinem letzten Einsatz als Rennfahrer wurde Beat Feuz von Blick gefragt, wie er auf ein Angebot vom Schweizer Fernsehen reagieren würde. Die Antwort des vierfachen Abfahrts-Gesamtweltcupsiegers: «Ein solches Angebot würde ich mir genau anhören. Zumal ich als Ski-Experte einiges zu erzählen hätte. Aber das SRF ist ja mit Marc Berthod optimal aufgestellt.» In der Zwischenzeit hat der 36-Jährige tatsächlich ein Angebot aus dem Leutschenbach erhalten. Und Feuz hat Ja gesagt.
Das heisst aber nicht, dass die bisherigen SRF-Männerski-Experten Marc Berthod (40) und Didier Plaschy (50) verstummen werden. Plaschy (50) wird seine kultigen Expertisen wie bis anhin bei den Technik-Events zum Besten geben, Feuz und Berthod werden in erster Linie bei den Abfahrten und Super-G zu hören sein. Die spezielle Geschichte zwischen dem Berner und dem Bündner erhält damit ein weiteres Kapitel.
Eis zwischen Berthod und Feuz ist gebrochen
In ihrer Anfangszeit bei Swiss-Ski waren sich die beiden nicht wirklich grün. «Wir waren zuerst ziemlich verfeindet», gestand Feuz im vergangenen Jahr im Interview mit SonntagsBlick. Der «Kugelblitz» hat die Startschwierigkeiten mit Berthod auf seine Kappe genommen: «Rückblickend muss ich eingestehen, dass ich in jungen Jahren ein ziemlicher Arsch war. Ich hatte früh ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein, ich bin gut Ski gefahren und habe das meine Kollegen auch neben der Piste spüren lassen. Das hat einem wie Berthod, der schon ein paar Jahre vor mir in diesen Zirkus gekommen ist, nicht geschmeckt. Im Nachhinein konnte ich das dann auch gut nachvollziehen.»
Und deshalb ist das Eis zwischen dem dreifachen Lauberhornsieger und dem zweifachen Adelboden-Champion irgendwann komplett gebrochen. «Nach ein paar Jahren waren Marc und ich dann derart gute Kollegen, dass wir im Ski-Zirkus oft das Zimmer geteilt haben. Wir haben gemerkt, dass wir auf derselben Wellenlänge sind.» Und bald agieren Beat und Marc eben auch noch auf derselben Sendefrequenz.