Nächster Akt im Machtkampf zwischen FIS und Red Bull
Hirscher-Marke muss auch überarbeitetes Logo überkleben

Der internationale Skiverband regiert vor dem Beginn der Saison 2023/24 mit harter Hand. Einmal mehr muss Marken-Gigant Red Bull dran glauben.
Publiziert: 29.09.2023 um 12:19 Uhr
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Aktualisiert: 29.09.2023 um 13:52 Uhr
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Nur schwarz: Kristoffersen musste letzte Saison die Ski-Marke abkleben – jetzt trotz Anpassungen erneut?
Foto: AFP

Das nächste Kapitel im Machtkampf des internationalen Skiverbands (FIS) und Red Bull: Offensichtlich ist der FIS auch das angepasste Logo auf den Ski von Stars wie Henrik Kristoffersen und Co. nicht gut genug. Red Bull wollte ursprünglich den roten Bullen auf den Brettern von Athleten der Ski-Welt präsentieren. Möglich hätte dies die Kooperation des Getränkeherstellers mit der Ski-Marke «Van Deer» von Ex-Ski-Star Marcel Hirscher (acht Gesamtweltcupsiege) machen sollen. Immer wieder machte die FIS einen dicken Strich durch die Rechnung – wie jetzt bekannt wird, schon wieder.

Wie das österreichische Portal «oe24» berichtet, müssen die Van-Deer-Racing-Ski von Hirscher und Red Bull in Zukunft erneut abgeklebt werden. Vor gut einem Monat wurde zwar das neue Logo ohne Bullen präsentiert und als vermeintliche Lösung angesehen, um die Ski nicht mehr abkleben zu müssen. Der FIS reicht das aber offenbar nicht. Sie greift nun offenbar erneut mit der harten Hand durch, weil der «Racing»-Schriftzug im neuen Logo so angeordnet wurde, dass er dem Red-Bull-Merkmal ähnelt. Dies deckt sich mit Blick-Informationen.

Auch bei Odermatt müssen Änderungen her

Die FIS grätschte dem Getränke-Giganten Red Bull bereits mehrmals dazwischen. Kristoffersen und Co. mussten im letzten Winter ihre Ski abkleben, nachdem Marcel Hirscher im Sommer 2022 die Kooperation seiner neuen Ski-Marke mit Red Bull bekannt gegeben hatte. Daraus entstand die «Van Deer – Red Bull Sports Equipment GmbH» mit dem gemeinsamen Logo. Mit den abgeklebten Brettern gewann Kristoffersen die beiden Weltcup-Slaloms in Garmisch (De) und Wengen und wurde im Februar in Courchevel (Fr) Slalom-Weltmeister. Die FIS drohte dem Norweger während der Saison bei Nichteinhaltung sogar mit dem Lizenzentzug.

Anfang August der nächste Durchgriff: Die FIS-Führung macht Ski-Superstars wie Marco Odermatt (25) oder Alexis Pinturault (Fr, 32) in einem E-Mail deutlich, dass sie das Helmdesign der Red-Bull-Rennfahrer in Zukunft nicht mehr akzeptieren will. Die Helme der Aushängeschilder waren bis anhin ganzflächig mit den Farben der Marke lackiert statt nur auf dem Logo-Bereich.

Red Bull und die kreativen Lösungen

Nun ist der FIS also auch das neue Logo der jungen Ski-Marke von Marcel Hirscher und dem Grosskonzern nicht gut genug. Red Bull ist dafür bekannt, Werberegelungen durch kreative Lösungen auszuhebeln. Das bekannteste Beispiel: RB Leipzig heisst offiziell nicht Red Bull Leipzig, sondern RasenBallsport Leipzig. Auf den ersten Blick sieht aber jeder, wer wirklich dahintersteckt.

In einer etwas weniger offensichtlichen Form mit dem zu einem Bullen formierten «Racing»-Schriftzug bei der gemeinsamen Marke «Van Deer» hätte sich Red Bull gerne auch auf den Ski gezeigt. Hier bleibt die FIS aber offensichtlich knallhart. (str/mag)

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