Die Schwedin Lisa Hörnblad (27) gehört zu den Skitalenten, die bisher den Durchbruch im Weltcup nicht geschafft haben. In der zweiten Hälfte der Saison 2017/18 machte die Speedspezialistin im Europacup mit sechs Podestplätzen in zwei Monaten auf sich aufmerksam.
Danach warfen sie mehrere Knieverletzungen zurück. Zwischen August 2019 und Dezember 2022 musste sie sich siebenmal unters Messer legen. Besonders dramatisch wars im Dezember letzten Jahres. Nachdem sie sich Anfang 2022 einen Totalschaden im Knie zugezogen hatte, wurde ein kleiner reinigender Eingriff durchgeführt. Mit fatalen Folgen.
Hörnblad war gerade am Flughafen, als sie aus dem Nichts heftige Schmerzen im Knie hatte. Ihr wurde schlecht, sie bekam hohes Fieber und konnte das Bein nicht mehr bewegen. Die Diagnose: Blutvergiftung und damit Lebensgefahr.
Schlimmste Erfahrung
Gegenüber dem schwedischen Sender SVT sagte Hörnblad damals: «Ich dachte, die Ärzte müssten mir das Bein amputieren. Es fühlte sich an, als würde es explodieren.» Zum Glück konnte das mittels Not-OP verhindert werden. «Der Schmerz vor der OP war die schlimmste Erfahrung, die ich in meinem Leben je hatte.»
Nun könnte sie diese Erfahrung ihre Karriere kosten. «Die Sepsis, die ich hatte, hat den Knorpel so verschlimmert und die Schmerzen sind stärker denn je», schreibt sie auf Instagram. Zwar könne sie im Fitnessstudio trainieren, aber auf der Skipiste funktioniere es nicht. «Ich bin sehr traurig über die ganze Sache und es fühlt sich an, als würde diese Hölle nie enden», meint Hörnblad.
Eigenbluttherapie soll helfen
Obwohl sie sich kämpferisch gibt, hat sie auch schon an den Rücktritt gedacht. Der Gedanke daran ist «super beängstigend und traurig, dass es so sein könnte», sagt sie zu SVT. Ihre womöglich letzte Hoffnung heisst PRP-Therapie.
Dabei wird ihr Blut entnommen, welches mit Blutplättchen angereichert und anschliessend ins Knie injiziert wird. Deshalb wird sie dreieinhalb Monate pausieren. Das nimmt sie in Kauf, denn sie will nächsten Winter wieder Rennen fahren. «Ich will unbedingt zurück», sagt Hörnblad. «Aber es ist traurig, dass mein Körper das Gegenteil will.»
Man kann nur hoffen, dass dieses Drama ein Happy End bekommt. (bir)