Sensationell, wahnsinnig, übermenschlich – diese Begriffe wurden im Zusammenhang mit Stefan Rogentin (30) in den letzten Monaten und Wochen immer wieder verwendet.
So zum Beispiel im Januar am Lauberhorn. «Nach seinem fürchterlichen Sturz im ersten Abfahrtstraining hatte ich drei Tage später vor dem Super-G das Gefühl, dass ich den Rogi an den Start tragen muss. Doch dann ist er trotz starken Schmerzen auf den dritten Rang gefahren», erinnert sich Österreichs Speed-König Vincent Kriechmayr (33).
An Wahnsinn grenzte auch das, was der Vorzeigeathlet von der Lenzerheide eine Woche später in Kitzbühel auf der berüchtigtsten Piste im Weltcupzirkus aufgeführt hat: Trotz einer schweren Grippe mit starken Gliederschmerzen und bösem Husten ging er im Super-G an den Start – und wurde erneut Dritter.
Sechs Jahre ohne Ferien
Nahezu übermenschlich ist die Art und Weise, wie der WM-Bronzemedaillengewinner in der Teamkombination parallel zum Skirennsport sein Betriebsökonomie-Studium gemeistert hat. «In den letzten sechs Jahren blieb mir nach dem Weltcupfinale niemals Zeit für Ferien. Nach der vorletzten Saison habe ich beispielsweise 70 Seiten meiner Masterarbeit zum Thema Energieoptimierung bei Seilbahnen geschrieben.»
Letzte Woche hat Rogentin von der Prüfungskommission das Ergebnis für seine Masterarbeit erhalten. Die Abschlussnote kommt einem Knaller gleich – 5,7! Rogentin belohnt sich mit dem ersten Urlaub seit 2019. «Ich habe Last Minute eine Woche in Malta gebucht.»