Zuerst der schlimme Sturz, dann das Opfer eines Hochstaplers
Drama um gelähmten Ski-Star

Die ehemalige Skicrosserin Maria Komissarowa verletzte sich 2014 im Training schwer und sitzt seither im Rollstuhl. Doch es kommt noch schlimmer: Ein russischer Arzt soll ihr für eine Spezialbehandlung rund 360'000 Franken abgeknöpft haben.
Publiziert: 03.03.2021 um 14:19 Uhr
|
Aktualisiert: 03.03.2021 um 14:32 Uhr
1/8
Skicross 2012: Marielle Thompson führt vor Maria Komissarova (verdeckt) und Katrin Ofner.
Foto: imago sportfotodienst

Am 15. Februar 2014 ändert sich für die Russin Maria Komissarowa (30) schlagartig alles. Die talentierte Skicrosserin stürzt bei einem Trainingslauf schwer und bricht sich den zwölften Brustwirbel. Sie wird in Russland noch notoperiert und wenig später in die Universitätsklinik von München geflogen. Auch dort wird sie nochmals operiert. Sie überlebt, ist aber ab dem Bauchnabel abwärts gelähmt und sitzt von nun an im Rollstuhl.

«Wunder-Mediziner» erweist sich als Hochstapler

Nach der Diagnose besucht sie in den Jahren 2014 und 2015 eine spezielle Rehabilitationsbehandlung beim russischen Arzt Evgueni Blum. Blum betreibt damals ein eigenes Rehabilitationszentrum in Marbella. Die besondere Behandlung soll Wunder wirken, verspricht der Arzt Komissarowa – und lässt sich dementsprechend gut bezahlen. Rund 29 Millionen Rubel (etwa 360'000 Franken) soll die Behandlung gekostet haben.

Der Haken dabei: Die Behandlung bringt bei der 30-Jährigen gar nichts. Und das soll der Arzt von Anfang an gewusst haben. Nach dem Sturz-Horror wird Komissarowa also auch noch von einem Hochstapler betrogen.

Doch Blum kommt nicht davon. Im vergangenen August erlässt die russische Generalstaatsanwaltschaft einen internationalen Durchsuchungs- und Haftbefehl gegen den Arzt, der daraufhin am 11. Februar auf spanischem Boden festgenommen wird. Nun fordert Russland die Auslieferung. Wie das Portal «rapsinews» vermeldet, sollen die Verhandlungen mit dem spanischen Justiz-Ministerium schon laufen. (rij)

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?