Die Enttäuschung bei Urs Lehmann nach der verlorenen Wahl war gross. Nicht unbedingt, weil er nicht zum neuen FIS-Präsidenten gewählt wurde. Vielmehr, weil er von Ex-ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel im Stich gelassen wurde, obwohl dieser ihm die volle Unterstützung zugesichert habe.
Im Interview mit Blick wählte der Swiss-Ski-Boss deutliche Worte: «Peter Schröcksnadel bezeichnet sich als mein Freund. Am Tag vor der Wahl haben wir telefoniert und er hat mir gesagt, dass sich die Ausgangslage verändert habe und Österreich jetzt Johan Eliasch unterstütze. Bei uns ist ein Wort ein Wort. In Österreich offenbar nicht.»
Die Wahl des Quereinsteigers Eliasch trage die Handschrift der Österreicher, monierte Lehmann, der nun am Samstag für eine weitere Amtszeit als Swiss-Ski-Präsident gewählt werden soll.
Schröcksnadel ist einer von vier Vize-Präsidenten
Und Schröcksnadel? Der steht plötzlich mit einem neuen Amt da. Drei Tage nach dem Ende seiner Ära bei Österreichs Skiverband wird der 79-Jährige nun Vize-Präsident von Eliasch bei der FIS. Da scheint sich ja der Wortbruch gelohnt zu haben.
Beschlossen wurde Schröcksnadels Aufstieg innerhalb des Internationalen Skiverbands am Dienstag beim ersten (Online)-Meeting des neuen FIS-Councils unter dem neuen Präsidenten Eliasch. Neben ihm wurden auch Roman Kumpost (Tsch), Aki Murasato (Jp) und Dexter Paine (USA) als Vize-Präsidenten gewählt. Der neue Generalsekretär heisst derweil Michel Vion (Fr). Der einstige Kombi-Weltmeister tritt darum als Präsident des französischen Skiverbands zurück. (sme)