«Mein ganzer Körper reagiert»
Jetzt braucht Ski-Ass Rast ein Bett und Risotto

Trotz Hüftprellung kämpft sich Camille Rast beim Slalom in Are auf den 11. Platz. Die Schweizerin bleibt im Rennen um die kleine Kristallkugel. Die anderen Schweizerinnen erleben die ganze Palette der Gefühle.
Publiziert: 09.03.2025 um 18:13 Uhr
1/7
Are und Camille Rast? Nein, das ist keine Liebe. Der Hang ist für sie zu wenig steil. Trotz Verletzung kämpft sich die Walliserin durch – Rang 11.
Foto: Getty Images

Auf einen Blick

  • Camille Rast kämpft sich im Schneetreiben von Are trotz Verletzung auf Rang 11
  • Rast wird Elfte, bleibt im Rennen für erste Schweizer Slalom-Kristallkugel seit 1995
  • Holdener wird Fünfte, Meillard scheidet mit Super-Ausgangslage aus, Stoffel tritt zurück
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_485.JPG
Mathias GermannReporter Sport

Humpelnd schleppt sich Camille Rast (25) zum Gespräch. Hat sie Schmerzen? «Überall», anwortet sie augenzwinkernd. Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Die Slalom-Weltmeisterin wird im Schneetreiben von Are (Sd) Elfte. So schlecht klassiert war sie in einem Slalom im ganzen Winter nicht. Dennoch darf sie sich als Gewinnerin fühlen. Warum?

Erstens, weil sich Rast sich trotz einer starken Hüftprellung durchgebissen hat. «Dass ich hier fahren konnte, ist allein ein kleines Wunder.» Und zweitens, weil sie weiterhin um die kleine Kristallkugel kämpft. Vor dem Weltcupfinal liegt Rast statt mit 39 nun 41 Punkte hinter Zrinka Ljutic (21). Dies, weil die Kroatin nur Zehnte wird. «Ich habe weiterhin nichts zu verlieren und werde in Sun Valley Vollgas geben», kündigt sie an.

Zuerst will sich Rast aber daheim erholen. «Das brauche ich. Es ist nicht nur die Hüfte, die weh tut. Mein ganzer Körper hat reagiert, denn der Stress war gross», sagt sie. Die Tatsache, dass sie die erste Schweizer Slalom-Kristallkugel-Gewinnerin seit Vreni Schneider 1995 werden könnte, ist bei ihr weit weg. «Ich hatte etwas Angst, hierherzukommen und mich schlimmer zu verletzen. Das ist nicht passiert, was sehr gut ist.»

Stoffel-Rücktritt: «Habe Freude verloren»

Den Sieg auf der weichen, ruppigen Störloppsbacken-Piste holen sich zwei Katharinas aus Österreich: Truppe (29) gewinnt erstmals überhaupt, Liensberger (27) wird Zweite. Wendy Holdener (31) wird Fünfte. «Ich habe mich runtergefightet und bin zufrieden», sagt sie.

Tränen in den Augen haben zwei andere Schweizerinnen. Elena Stoffel (28) tritt nach verpasstem zweiten Lauf zurück («Ich habe die Freude am Leistungssport verloren») und Mélanie Meillard (26) scheidet als Halbzeit-Vierte aus: «Ich habe ein Loch nicht gesehen und schon ist es passiert – das ist hart.»

Zurück zu Rast. Sie freut sich auf ihr Bett daheim. «Und auf gutes Essen. Wenn ich faul bin, mache ich gerne Steinpilz-Risotto.» Also wird sie genau das kochen? Lachend antwortet sie: «Genau!»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?