Abfahrt und Super-G sind Hoch-Risikosportarten. Hohe Tempi, eisige Pisten harte Unterlagen und ab und zu fast keine Sturzräume!
Diejenigen, die sich darin messen und bewegen, sind eine ganz spezielle Spezies. Waghalsige, Abenteurer, Spielertypen, die mit einer Brise Fatalismus bestückt sind.
Diese Athleten bewegen sich stets am Limit. Um dieses Limit zu kennen, ist man gezwungen, sich ab und zu einen Schritt über den Grenzbereich hinauszuwagen. Auf Rennskiern heisst das, auf dem Innenski weiter zu carven und die Schräglage nicht aufzugeben, auch wenn der wichtige Aussenski wegbricht. Selbst dann nicht, wenn die Hälfte des Körpers schon den Schnee streift, kleine Fehler mit einer noch direkteren Linie zu kompensieren, oder bei einem heiklen Sprung, wie etwa dem Hundschopf, keine Reserve gegenüber einem zu weiten Flug einzubauen.
In Kitzbühel muss die Risikolust gezügelt werden
Die letzten zwei Tage in Wengen haben gezeigt, dass immer mehr Athleten bereit sind, über diesen Grenzbereich hinauszugehen. Der Dominator Aleksander Aamodt Kilde hat allen gezeigt, wo man die Reserven zum Siegen anzapfen kann und was alles in extremis noch fahrbar ist. Wo das Limit ist und der Grenzbereich schlummert.
Das Lauberhorn wird oft als schwer, aber nicht als sehr gefährlich eingestuft. Trotzdem hat die Piste in den letzten zwei Tagen 17 Fahrer abgeworfen. Zum Glück ohne schwerwiegendere Verletzungen.
Nun kommt Kitzbühel mit dem Hahnenkamm. Auch schwer, aber durch die Steilheit um ein Vielfaches gefährlicher. Ich hoffe, dass die ultimative Aggressivität und das Denken «Alles oder Nichts» etwas gezügelt wird.