Cornelia Hütter (30) über die Nachwehen ihrer Gehirnerschütterung
«Ich kann es mir nicht erlauben, bei 140 km/h unscharf zu sehen»

Österreich hofft auf Cornelia Hütter (30). In St. Anton soll sie die Sieglos-Serie im Weltcup beenden. In dieser Saison sorgte sie bereits für Schlagzeilen.
Publiziert: 13.01.2023 um 21:13 Uhr
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Aktualisiert: 13.01.2023 um 21:51 Uhr
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Der Moment, der Cornelia Hütters Leben bis heute beeinflusst: Im Februar 2022 stürzte sie in Crans-Montana.
Foto: Getty Images

Österreichs Ski-Frauen müssen derzeit untendurch. 19 Rennen, kein Sieg – die erschreckende Bilanz soll beim Heim-Event in St. Anton am Arlberg korrigiert werden. Viele Hoffnungen ruhen auf den Schultern von Cornelia Hütter (30). Hütter? Genau, das ist jene Fahrerin, die vor einem Monat in St. Moritz GR bei Kaiserwetter und bester Piste auf einen Start verzichtete und damit fast alle überraschte. «Ich kann es mir nicht erlauben, bei 140 km/h unscharf zu sehen. Und um gefühlt nachzuschauen, habe ich keine Zeit», sagt Hütter zu Blick.

Der Hintergrund: Hütter hatte bei einem heftigen Abflug beim Zielsprung in Crans-Montana VS Ende Februar ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Noch heute ist sie nicht davor gefeit, dass die Verletzung sie einholt. «Es passiert nur ganz selten, leider war es nun an einem Renntag der Fall. Meine Augen stellten bei Bewegungen nicht sofort scharf. Mir war schwindlig. Ich lag in meiner Karriere schon zu oft im Netz, als dass ich unnötig etwas riskieren würde.»

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«Ich hatte den Mut, so zu entscheiden»

Hütter sprach mit Ärzten, Neurologen und sogar mit Osteopathen – auch jetzt, vor ihren Heimrennen. «Man weiss nicht, ob es wieder kommt oder nicht. Das Problem ist, dass ich im Training die Rennsituation nicht simulieren kann. Wichtig ist darum, dass ich weiterhin gut auf mein Bauchgefühl höre. Wenns nicht geht, gehts nicht.» Sie habe auch an die heutige SRF-Expertin und ehemalige Weltklasse-Skifahrerin Tina Weirather (33) gedacht, die 2020 aus Angst auf einen Start in der Abfahrt von Garmisch (De) verzichtete. «Auch ich hatte den Mut, die gleiche Entscheidung zu treffen. Ich verpasse lieber ein Rennen als die ganze Saison.»

Hütter, die früher wegen ihrer riskanten Fahrweise auch «Conny Karacho» genannt wurde, ist optimistisch, die Probleme sollten verschwinden. Derzeit ärgert sie jedenfalls etwas anderes: «Dass überall von Ski-Krise gesprochen wird. Alles wird gepusht. Ich bin jedenfalls zufrieden mit meiner Saison.» Darf sie auch. Fünf Starts, einmal Zweite, einmal Dritte – das kann sich sehen lassen. In St. Anton würde Hütter nur allzu gerne zuoberst stehen.

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