«Ich bin verlobt»
Caviezel schwelgt nach Rennfahrer-Rücktritt im Glück

Sportlich klebte Mauro Caviezel das Pech seit fast zwei Jahren an den Skischuhen. Dafür verkündet er nach seinem Rücktritt eine wunderschöne Nachricht aus seinem Privatleben.
Publiziert: 12.01.2023 um 15:17 Uhr
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Aktualisiert: 12.01.2023 um 19:39 Uhr
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Mauro Caviezel erklärt in Wengen die Gründe für seinen Rücktritt.
Foto: Benjamin Soland
Marcel W. Perren

Es ist ein echtes Drama, was die Familie Caviezel am 27. November erlebt. Mutter Martina und Vater Markus sitzen an diesem Abend in ihrer Residenz auf der Lenzerheide angespannt vor dem Fernseher und verfolgen die Direktübertragung des Super-G in Lake Louise. Mit der Startnummer 8 geht Caviezels ältester Sohn Mauro ins Rennen. Nach 59 Sekunden folgt der grosse Schock – der Super-G-Gesamtweltcupsieger von 2020 fliegt nach einem «Verschneider» Kopf voran über die Piste und landet im Netz.

Dort bleibt der 34-Jährige für rund eine Minute regungslos liegen. «Das war der schlimmste Moment in meinem Leben. Diese Minute ist mir ungefähr wie eine Stunde vorgekommen», erzählt Markus Caviezel. Die Erlösung kam durch den Anruf von Trainer Vitus Lüönd. «Er hat uns mitgeteilt, dass es Mauro den Umständen entsprechend gut geht.» Aber zu wenig gut, um die Rennfahrer-Karriere nach der zweiten gröberen Gehirnerschütterung innerhalb von knapp zwei Jahren fortsetzen zu können. In Wengen hat sich der grosse Kämpfer, der 2012 aufgrund von einer schweren Knie- und Schulterverletzung sogar kurzfristig an den Rollstuhl gefesselt war, offiziell vom Ski-Zirkus verabschiedet.

Auf der Suche nach der passenden Branche

Stellt sich die Frage, was der Sieger des Weltcup-Super-G in Val-d’Isère in Zukunft machen wird. Eine Möglichkeit ist, dass Mauro im Familienunternehmen einsteigt. Die Caviezels haben sich mit der Produktion von Brillen einen Namen gemacht. «Mauro hat bereits während seiner Zeit als Rennfahrer genau wie Bruder Gino in der Marktforschung, im Marketing, aber auch in der Entwicklung unseres Betriebes mitgearbeitet», verrät der Papa.

Und dass Mauro auch in diesem Bereich ans Limit geht, hat er mit Gino (30) bei der Entwicklung einer Sportlerbrille bewiesen. Markus Caviezel: «Um sicher zu sein, dass man mit dieser Brille auch bei hohen Tempi keine tränenden Augen bekommt, hat sich der eine ans Steuer des Autos gesetzt, und der andere hat den Kopf während der Fahrt zum Fenster hinaus gehalten.»

Bald läuten die Hochzeitsglocken

Vielleicht wird Mauro Caviezel künftig aber auch in einer ganz anderen Branche Vollgas geben. «Ich habe mich wirklich noch nicht entschieden, was ich in Zukunft tun werde. Ich werde mir dabei auch ganz bewusst Zeit lassen.» Einen wichtigen Schritt hat er als Privatperson aber schon vor dem Sturz in Lake Louise gemacht. «Ich bin verlobt», sagt der Bündner zu Blick. Mauros grosse Liebe heisst Nina. Richtig gefunkt hat es zwischen den beiden, nachdem er sich im Juni 2020 die Achillessehne gerissen hat. Im kommenden Sommer werden für Nina und Mauro die Hochzeitsglocken läuten.

Ski alpin: PK von Mauro Caviezel zu seinem Rücktritt im Ticker und Stream

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