Mitte Februar feierte die Norwegerin Maria Therese Tviberg (29) den grössten Erfolg ihrer Karriere. In Méribel (Fr) wurde sie vor Wendy Holdener (30) Weltmeisterin im Parallel-Rennen. Zudem gewann sie mit dem Team nach Olympia-Bronze 2022 ebenfalls Silber.
Neun Monate später fand sich Tviberg im Schnee von Killington (USA) wieder. Am 25. November stürzte sie im Riesenslalom und blieb mit Schmerzen im linken Knie liegen. Die Folgen? Brutal.
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Für die Technik-Spezialistin ist die Saison vorbei, bevor sie richtig angefangen hat. «Es handelt sich um eine schwere Knieverletzung», teilte der norwegische Skiverband nur Stunden nach dem Sturz mit. Das genaue Ausmass war damals noch nicht bekannt. Weitere Untersuchungen in der Heimat sollten darüber Aufschluss geben.
Brüche, Prellungen und ein Riss
Nun kennt Tviberg seit ein paar Tagen ihre Diagnose. Wie sie auf Instagram schreibt, brauchte sie ein bisschen Zeit für sich und, «um zu verstehen, wie das nächste halbe Jahr aussehen wird». Denn ihr Knie hat Totalschaden erlitten. Zwei Knochenbrüche – einen im Knie und einen im Schienbein –, zwei grosse Knochenprellungen und ein Abriss der Meniskuswurzel wurden festgestellt.
Das bedeutet für Tviberg, dass sie sich auch einer Rekonstruktion des Kreuzbandes unterziehen muss, damit ihr Knie stabilisiert wird und sich der Meniskus zu 100 Prozent erholen kann. Alles in allem sei die Verletzung nichts, was sie nicht schon kenne. «Ich weiss, was auf mich zukommt», so Tviberg. «Und ich weiss, dass es Willenskraft, Schmerz und Tränen kosten wird.» Sie werde alles für eine gute Reha und ein gesundes Knie tun.
Erst 83 Weltcuprennen bestritten
Schon bevor sie die Diagnose kannte, schrieb Tviberg auf Instagram: «Niedergeschlagen, aber nicht besiegt.» Denn sie weiss leider nur zu gut, was schwere Verletzungen bedeuten. Schon mehrere Saisons verpasste sie deswegen, weshalb sie bisher erst auf 83 Weltcuprennen kommt. Nachdem sie im Winter 2015/16 kein Rennen hatte bestreiten können, wurde sie im November 2017 erneut ausgebremst. Tviberg stürzte im Abfahrtstraining von Lake Louise (Ka) und riss sich das Kreuzband.
Nach ihrem Comeback kehrte sie den schnellen Disziplinen den Rücken und konzentriert sich fortan auf Slalom und Riesenslalom. Trotzdem blieb sie nicht von der Verletzungshexe verschont. Im Januar 2021 stürzte sie im Riesenslalom und zog sich eine Knöchelverletzung zu. Und nun wird ihre Krankenakte bereits wieder um ein Kapitel reicher.
Doch Tviberg hat bewiesen, dass sie eine Kämpferin ist. Auch ihre Konkurrentinnen sind davon überzeugt. Unter ihren aktuellen Instagram-Posts wird sie mit Genesungswünschen überhäuft. Mélanie Meillard, Aline Danioth, Mikaela Shiffrin oder Paula Moltzan – alle sind überzeugt, dass Tviberg auch dieses Mal zurückkehren wird. (bir)