Alberto Tomba (57) trauert um seinen Vater. Am Samstag ist der Vater des erfolgreichsten italienischen Skirennfahrers aller Zeiten im Alter von 84 Jahren gestorben. Während sein Sohn Alberto in seiner überaus erfolgreichen Karriere oft für Schlagzeilen sorgte, bewegte sich sein Vater Franco stets im Hintergrund.
«Franco ist derjenige, der dafür gesorgt hat, dass Alberto zu dem Champion wurde, den alle kennen, aber er hat es auf elegante und ernsthafte Weise getan. In diesem Moment sind wir alle nahe bei der Familie», erklärt Flavio Roda (75), der Präsident des italienischen Wintersportverbandes, der der Ski-Familie Tomba aus Bologna stets sehr nahestand.
Durch den Tod seines Vaters verliert Alberto Tomba eine seiner wichtigsten Bezugspersonen, die ihn in seiner Karriere immer eng begleitete. Neben dem ehemaligen Ski-Star hinterlässt Franco Tomba seine Ehefrau Grazia sowie zwei weitere Kinder Alessia und Marco. Aus dem familiären Umfeld des Verstorbenen hat sich bisher niemand öffentlich geäussert.
Geschäftsmann aus Bologna
Die Familie Tomba erlangte schon früh grossen Reichtum. Francos Vater verkaufte in Bologna exklusive Herrenmode. Franco erbte das Geschäft und baute es zu einem Textilimperium aus. Durch seine wirtschaftlichen Erfolge akquirierte er auch einen riesigen Grundbesitz. Laut der deutschen Zeitung «Zeit» gehörte er 1996 gar zu den zehn reichsten Männern Italiens.
Viel mehr ist über den Vater des schillernden Skifahrers nicht bekannt. Anders als sein Sohn tauchte er kaum in den Medien auf. Den Platz im Scheinwerferlicht und auf den Titelseiten der Gazetten überliess er Alberto. Dieser war neben seinen riesigen sportlichen Erfolgen – neun Medaillen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen (fünfmal Gold) – auch abseits der Skipiste immer mal wieder für eine Geschichte gut. So war er fünf Jahre mit der Miss Italien von 1991, Martina Colombari (48), liiert und versuchte sich nach seinem Rücktritt aus dem Profisport auch als Filmschauspieler – mit mässigem Erfolg. Schweizer Ski-Fans verbinden mit dem Namen Tomba insbesondere das legendäre Duell mit dem Davoser Paul Accola um den Gesamtweltcup 1992.