Es war der vielleicht spektakulärste Sturz der Ski-Geschichte. Österreichs Hermann Maier fliegt bei der Olympia-Abfahrt in 1998 in Nagano so heftig ab, dass man das Schlimmste befürchten muss. Meterhoch fliegt der Österreicher quer durch die Luft, nach der Landung überschlägt er sich mehrmals und durchbricht die Sicherheitsnetze. Wie durch ein Wunder bleibt «Herminator» von einer schlimmen Verletzung verschont – drei Tage später holt er sich Gold im Super-G.
Warum Maiers Sturz 23 Jahre später wieder zu reden gibt? Einfach: Bei einer Gala im Wiener Konzerthaus wurde er zum grössten rot-weiss-roten Sportmoment der Geschichte gewählt. Mit Tränen in den Augen schaut sich der heute 48-Jährige die Szenen auf der Bühne an, ehe er sagt: «Was man nicht alles tut, um ins Fernsehen zu kommen. Es war dermassen einschneidend, ich kann mich an viele Details erinnern. Es war jugendlicher Leichtsinn, ich war viel zu schnell.»
Mit 23 arbeitete Maier noch auf dem Bau
Auf die Frage, welcher für ihn der «goldene Moment» seiner Karriere war, antwortet Maier: «Ich hatte da einige, Gott sei Dank. Es war bei mir die Beharrlichkeit, dass mein Leben eine andere Richtung einschlägt. Bis ich 23 war, bin ich auf der Baustelle gewesen, mit 25 war ich dann Olympiasieger. Es waren viele Dinge hervorragend. Da kann man sehr dankbar sein.»
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Übrigens: Platz 2 in der Wahl der legendärsten österreichischen Sportmomente belegt Ex-Tennis-Profi Thomas Muster mit seinem French-Open-Sieg 1995, Rang drei geht an Franz Klammer mit seinem Olympiasieg in der Abfahrt in Innsbruck 1976.