30 Jahre war Peter Schröcksnadel Präsident des Österreichischen Skiverbandes. Eine Kontinuität, von der unsere östlichen Nachbarn zuletzt nur träumen konnten. Auf den Rücktritt von Schröcksnadel folgte ein Intrigantenstadel um die Nachfolge, am Ende wurde Karl Schmidhofer gewählt – nur um nach 100 Tagen wieder hinzuschmeissen.
Und so kommen die Ösis am Freitag zum dritten Verbands-Chef innert eines Jahres – besser: zu einer Chefin. Roswitha Stadlober (58), bisher Vizepräsidentin, übernimmt das Ruder. Stadlober, in den 1980er-Jahren unter ihrem ledigen Namen Roswitha Steiner eine von Vreni Schneiders Slalom-Rivalinnen, übernimmt die Spitze des Verbandes, zusammen mit Ex-Abfahrts-Ass und Christian Scherer. «Wir sind ein gleichwertig aufgestelltes Team», sagt Stadlober, auf die sich die Landesverbände einigten. «Der ÖSV ist ein grosses Unternehmen. Da braucht es mehrere Schultern, auf denen das getragen wird.»
Ob nun endlich Ruhe einkehrt? Stadlober: «Es herrscht Stabilität, es braucht jetzt nicht unbedingt Experimente. Aber es ist natürlich so, dass wir angehalten sind, Neuerungen einzubringen.» Wie die aussehen könnten? Offen. Sicher ist, dass sich die Ex-Rennfahrerin als Vorbild für andere Geschlechtsgenossinnen in Führungspositionen sieht. «Das kann Frauen Mut machen, den Schritt zu wagen.» (red)