Achte im Super-G, Fünfte in der Abfahrt und nun Dritte in der Kombi. Macht Michelle Gisin bei dieser WM in diesem Rhythmus weiter, wird sie bald noch mehr strahlen als jetzt. «So startet es sich doch gut in eine technische Woche», sagt sie glücklich.
Tränen der Freude gibt es diesmal bei der Engelbergerin – im Gegensatz zur Abfahrt – aber nicht. «Eine Rangierung ist nicht das einzige Kriterium, welches mich emotional werden lässt. Der fünfte Platz in der Abfahrt war ein Sieg über mich selbst, ich fuhr endlich wieder frei. Die Kombi war nun eine Bestätigung dafür.»
«Ob Zweite oder Dritte, ist egal»
Im Duell mit Mikaela Shiffrin (25) ist Gisin letztlich chancenlos, sie verliert 89 Hundertstel. «Sie ist die Beste aller Zeiten. Und wenn sie es in zwei Läufen voll erwischt, stehen wir halt hinten an», so Gisin realistisch. Dass ihr nur drei Hundertstel zu Silber fehlen, ärgert sie nicht. «Der WM-Titel ist etwas anderes. Aber ob Zweite oder Dritte, ist egal.»
Und welche Note gibt sich Gisin für ihre Kombi? «Eine 5,5. Es reicht ja für eine Medaille – also sollte es auch ein gut bis sehr gut sein.» Allerdings ist das Niveau in der Kombi wie so oft in der Vergangenheit dürftig. So verliert die Vierte, die Italienerin Elena Curtoni, bereits 2,35 Sekunden auf die Bestzeit. Heisst übersetzt: Gisin hätte sich für Bronze auch eineinhalb Sekunden mehr Zeit lassen können.
Wer stoppt Shiffrin?
Und Shiffrin? Sie holt ihren insgesamt 6. WM-Titel. «Bevor meine wichtigeren Disziplinen anstehen, habe ich eine Medaille. Das ist schön und nimmt etwas den Druck von meinen Schultern.» Was sich gut anhört, dürfte in den Ohren ihrer Konkurrentinnen wie eine Drohung klingen. Shiffrin fährt noch den Riesenslalom und den Slalom.