Michelle Gisin hatte eine WM zum Vergessen. Sie fuhr weit hinterher und hatte nie die Chance auf eine Medaille. Der Tiefpunkt war der 35. Rang nach dem ersten Slalom-Lauf. Zwar hätte sie trotzdem noch starten dürfen, doch darauf verzichtete sie. «Ich habe lange nachgedacht, schliesslich geht sowas gegen mein Naturell. Ich habe noch nie in meiner Karriere auf ein Rennen verzichtet, wenn ich körperlich fit war. Aber in Méribel ging alle schief, ich verlor im ersten Lauf den Stock, war am Boden und habe die Kraft nicht aufgebracht, die es gebraucht hätte. Es war sinnlos», so die 29-Jährige.
Nach dem ersten Abfahrtstraining in Crans-Montana VS betont Gisin, dass sie sich damals sofort bei ihrer Teamkollegin Elena Stoffel entschuldigt habe. «Sie wäre schliesslich diesen Slalom wahnsinnig gerne gefahren, war aber nicht nominiert worden. Was ich tat, war ihr gegenüber nicht korrekt. Ich schrieb ihr eine Nachricht und erklärte meine Situation. Sie hat die Entschuldigung sofort angenommen.»
Gut-Behrami schnell, Goggia stürzt
Und die Aktualität? Nach der Absage des Donnerstag-Trainings schaffen es die Organisatoren in Crans-Montana trotz sehr hoher Temperaturen mit Müh und Not, am Freitag ein Training durchzuboxen. Dieses ist notwendig, um am Samstag eine Abfahrt zu haben. «Nun hoffen wir alle darauf, dass die Temperaturen in der Nacht unter null fallen. Ich bin guten Mutes, dass wir tolle Rennen haben werden», sagt OK-Präsident Marius Robyr.
Lara Gut-Behrami zeigt am Mont Lachaux, dass mit ihr zu rechnen sein wird. Sie wird auf der im Vergleich zu früheren Jahren leicht veränderten Streckenführung hinter der überragenden Ilka Stuhec (Slo) Zweite. Die Tessinerin verpasst kurz vor Schluss ein Tor. Mit Joana Hählen (Achte), Priska Nufer (Neunte) und Corinne Suter (Zehnte) schaffen es drei weitere Schweizerinnen in die Top 10, Michelle Gisin wird 15. und Abfahrtsweltmeisterin Jasmine Flury 21.
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Derweil stürzt Sofia Goggia – wie so oft in den letzten Wintern. Die Italienerin rutscht bei einer Linkskurve nach 20 Fahrsekunden ab und kann den Einschlag in die Netze nicht verhindern – allerdings bleibt sie offenbar unverletzt. Drei Abfahrten vor Schluss liegt Goggia im Disziplinen-Weltcup vorne, sie hat 108 Punkte Vorsprung auf Stuhec.