Wo drückt der Schuh? Im Fall von Michelle Gisin war diese Frage vor einem Jahr nicht nur als Redensart zu verstehen. Der Schuh drückte tatsächlich. «Ich habe lange und schmale Füsse. Vor allem aber ist mein rechter Fuss ein Zentimeter länger. Im Skischuh hatte er kaum Platz, ich war voll am Limit.» Entzündungen und Schmerzen waren die Folge. Heute kann man sagen: Es war der Anfang einer für Gisins Verhältnisse verpfuschte Saison.
Sie kam nicht auf ihr gewohntes Niveau – mal schied sie aus, mal fuhr sie schlecht, ihr Selbstvertrauen war im Keller. «Im Skirennsport wird oft gesagt, dass die Ski entscheidend sind. Wie scharf die Kanten sind, welchen Wachs man hat. Aber letztlich kann man auch gut fahren, wenn die Ski nicht perfekt sind. Beim Skischuh ist das anders – er ist das K.-o.-Kriterium im Weltcup. Einfach gesagt: Passt der Schuh nicht, passt gar nichts!»
Heiss machen, drücken, heiss machen....
Im Sommer haben Gisin und ihr Servicemann Christian «Gämp» Gampner das Problem gelöst. Gisin ist wieder auf das kleinere Salomon-Modell umgestiegen. Um keine Schmerzen im rechten Fuss zu haben, wurde der Skischuh immer wieder mit einem heissen Eisen gedrückt, bis er perfekt passte. Dieser Prozess dauerte mehrere Wochen.
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«Durch diesen Prozess kann man bis zu eineinhalb Schuhgrössen herausholen», so Gisin. Das ist aber nicht alles: Auch die Schale aus Plastik wurde so gefräst, dass es für Gisin passt. «Den Schuh richtig hinzukriegen, ist eine Wissenschaft», so Gisin.
Skischuhe sind Handgepäck
Mittlerweile fühlt sich die zweifache Kombi-Olympiasiegerin wieder pudelwohl. Klar ist auch, dass sie deshalb ihr blaues Schuhwerk wie einen kleinen Schatz hegt und pflegt. Es kommt für sie zum Beispiel nicht infrage, die Skischuhe bei einem Flug wie ein Koffer aufzugeben. Sie gehören zum Handgepäck – immer.
Anja Weber (22) ist gleich in zwei Sportarten zu Hause: Die Hinwilerin ist Profi in Langlauf und Triathlon – und damit ein Unikum in der Schweizer Sportszene. Klar, dass sie da auch zwei Glücksbringer braucht, die sie immer begleiten. «Die würde ich niemals hergeben – nicht einmal zu Weihnachten», meint Weber lachend. Zum einen wäre das ein Plüsch-Zwergli, das sie von ihrem Grossmami Helga geschenkt bekam. Zum anderen eine goldene Glücksmünze.
Auch Tennis-Shootingstar Dominic Stricker (21) verrät, bei welchem Gegenstand er nie auf die Idee kommen würde, ihn zu verschenken: «Die Auszeichnung für die erstmalige Teilnahme im US-Open-Hauptfeld ist mir besonders wichtig. Es handelt sich um eine Glasschatulle mit einem Ball drin.» Und warum? Die Antwort ist einfach: Weil Stricker im September bei seiner Premiere in New York sensationell bis in den Achtelfinal vorstiess.
Ein ähnliches Andenken, das für immer einen besonderen Platz in ihrem Herzen hat, nennt Biathletin Amy Baserga (23). «Meine erste Olympia-Startnummer von Peking», sagt sie nach kurzer Denkzeit. Dann fügt sie an: «Und wenn ich sie mal verschenken würde, dann nur an jemandem, der mir wirklich etwas bedeutet.» Die Startnummer, mit der sie an der Seite von Niklas Hartweg (23) im Weltcup aufs Podest lief, habe beispielsweise ihr Grossvater bekommen. Augenzwinkernd meint sie: «Sie blieb also in der Familie.» (mpe)
Anja Weber (22) ist gleich in zwei Sportarten zu Hause: Die Hinwilerin ist Profi in Langlauf und Triathlon – und damit ein Unikum in der Schweizer Sportszene. Klar, dass sie da auch zwei Glücksbringer braucht, die sie immer begleiten. «Die würde ich niemals hergeben – nicht einmal zu Weihnachten», meint Weber lachend. Zum einen wäre das ein Plüsch-Zwergli, das sie von ihrem Grossmami Helga geschenkt bekam. Zum anderen eine goldene Glücksmünze.
Auch Tennis-Shootingstar Dominic Stricker (21) verrät, bei welchem Gegenstand er nie auf die Idee kommen würde, ihn zu verschenken: «Die Auszeichnung für die erstmalige Teilnahme im US-Open-Hauptfeld ist mir besonders wichtig. Es handelt sich um eine Glasschatulle mit einem Ball drin.» Und warum? Die Antwort ist einfach: Weil Stricker im September bei seiner Premiere in New York sensationell bis in den Achtelfinal vorstiess.
Ein ähnliches Andenken, das für immer einen besonderen Platz in ihrem Herzen hat, nennt Biathletin Amy Baserga (23). «Meine erste Olympia-Startnummer von Peking», sagt sie nach kurzer Denkzeit. Dann fügt sie an: «Und wenn ich sie mal verschenken würde, dann nur an jemandem, der mir wirklich etwas bedeutet.» Die Startnummer, mit der sie an der Seite von Niklas Hartweg (23) im Weltcup aufs Podest lief, habe beispielsweise ihr Grossvater bekommen. Augenzwinkernd meint sie: «Sie blieb also in der Familie.» (mpe)
«Wenn ich sie verloren gehen würden, hätte ich ein Riesenproblem. Ski, Stöcke, Handschuhe, Einlagesohlen und ein Renndress kann man immer organisieren – aber wenn du nicht deine Skischuhe hast, funktioniert nichts mehr. Dann müsste man sie neu machen, was sehr lange dauern würde – während des Winters wäre das fast nicht möglich.»
«Ich kam einfach nicht mehr rein»
Übrigens: Um es überhaupt in ihre Massschuhe zu schaffen, dürfen diese auf keinen Fall zu kalt sein. Sonst wird der Plastik hart.
«In Kanada hatte ich zuletzt dieses Problem – ich kam einfach nicht rein. Dabei haben wir alles versucht. Erst, als wir die Schuhe an die Wärme gebracht hatten, klappte es», so Gisin.