In der JO Schangnau war Konrad Friedli der erste Ski-Trainer von Beat Feuz. Der gelernte Schlosser beginnt zu schmunzeln, wenn er an seine besondere Zusammenarbeit mit dem kleinen «Kugelblitzli» denkt: «In den Sommermonaten ist Beat nur in die JO gekommen, wenn wir Fussball oder Unihockey gespielt haben oder wenn es etwas zu essen gab. Wenn jedoch ein Konditions-Test angesagt war, ist er lieber zu Hause geblieben.»
Aber in den Trainingseinheiten auf der Skipiste war Feuz von Anfang an Friedlis Musterschüler: «Beätu war das Beste, was mir als Coach passieren konnte. Wenn ich im Training ein schwieriges Tor gesteckt habe, musste ich nur ihm den Auftrag geben, um zu zeigen, wie man ein solches Hindernis meistert – Feuz hat es der ganzen Gruppe perfekt vorgemacht.»
Einer der wenigen Emmentaler, die bei regionalen Rennen einigermassen mit dem Supertalent vom Roseggli-Hof mithalten konnten, war Friedlis Sohn Martin. Als dieser den Sprung in ein Swiss-Ski-Kader verpasst hatte, packte er seinen Plan B aus: «Ich wollte den Trainerkurs machen und Beat als Coach oder Servicemann im Weltcup betreuen.» Doch kurz nachdem «Tinu» den Trainerkurs 2006 gemeistert hatte, schlug das Schicksal gnadenlos zu – der gelernte Metallbauer landete nach einem Autounfall im Rollstuhl.
Nach diesem grausamen Schlag demonstrierte Martin ähnliche Kämpferqualitäten wie Beat Feuz. Er absolvierte erfolgreich die Handelsschule und eine Zusatzlehre als Konstrukteur. 2020 hat der 35-Jährige von seinem Vater den Metallbaubetrieb in Langnau übernommen.