Es ist noch nicht lange her, als Ramon Zenhäusern von Experten wie Frank Wörndl abgeschrieben wurde. Nachdem sich der Doppelmeter aus dem Wallis im letzten Winter nur einmal in den Top-10 klassierte, kam der Slalom-Weltmeister von 1987 im Blick zu folgender Schlussfolgerung: «Der Slalom entwickelt sich laufend weiter. Und ich habe nicht das Gefühl, dass sich Ramon noch einmal weiterentwickeln kann.»
Doch in dieser Saison straft Zenhäusern den Deutschen Lügen. Nach dem achten Platz in Adelboden beendet der 30-Jährige den Lauberhorn-Slalom auf dem neunten Rang. Und das, obwohl seine Startnummer 19 bei diesen Bedingungen ein echtes Handicap darstellte.
«Solche Aussagen sind zusätzliche Motivation»
«Selbstverständlich habe ich die kritischen Expertenstimmen, wie die von Herr Wörndl, im letzten Jahr auch gelesen. Solche Aussagen stellten für mich auch eine zusätzliche Motivation dar, den Kritikern das Gegenteil zu beweisen», sagt Zenhäusern.
Schwierige Zeiten hat auch Sandro Simonet (27) hinter sich. Nach einem Kreuzbandriss dem Bündner im letzten Frühling auch noch der Hauptsponsor abgesprungen. Vorletzte Woche konnte Simonet aber einen neuen Sponsoren-Deal unterzeichnet. Gestern hat der 1,93-Meter-Mann, der 2021 beim Slalom in Chamonix Dritter wurde, in Wengen mit der zweitbesten Zeit im zweiten Lauf (16. Schlussrang) bewiesen, dass er das Geld auch wirklich wert ist. (M.W.P.)