Ein letztes Mal brettert Beat Feuz die Lauberhorn-Abfahrt herunter – der abtretende 35-Jährige verpasst das Podest, am Ende ist es Rang 5. Doch das Resultat verkommt zur Nebensache: Im Zielbereich nimmt der dreifache Sieger dieses legendären Rennens seine Tochter in die Arme. Ein emotionaler Moment.
Die Stimmen gegenüber SRF
Beat Feuz (5.): «Es war ein cooler Tag. Ich habe nochmals versucht alles aufzusaugen, von der Bahnfahrt zur Besichtigung bis zum Start. Das hat mich nochmals richtig motiviert, dass ich sogar die zweitschnellste Startzeit hatte. Durch den verkürzten Start habe ich die Fans im Ziel bereits von oben gehört. Das sind Emotionen, die mich mein Leben lang begleiten werden. Das hat mich dazu motiviert, nochmals alles zu geben. Ich habe es nochmals richtig genossen, hier zu fahren. Dass meine Tochter hier mit dabei ist, bedeutet mir alles. Sie im Ziel in Empfang zu nehmen, ist einer der besten Momente meiner Karriere. Auf dieser Piste habe ich so viel erlebt wie sonst nirgends. Drei Siege und so viele Podestplätze und das vor dem Heimpublikum, wo man gefühlt die Hälfte persönlich kennt. Das ist unbeschreiblich. Hätte mir am Anfang meiner Karriere jemand gesagt, dass ich so viel erreichen werde, hätte ich das niemals geglaubt. In meinem letzten Rennen auf dem Lauberhorn auf den fünften Platz zu fahren, ist ein versöhnlicher Abschluss. Zum Glück werden hier die besten sechs geehrt, sodass ich die Siegerehrung nochmals miterleben darf.»
Marco Odermatt (2.): «Nach der Zieldurchfahrt habe ich nicht mit einem Podestplatz gerechnet. Wenn man mit Startnummer sieben so weit hinten liegt, zeigt, wie stark Kilde gefahren ist und wie schwierig es ist, auf dieser Strecke keine Fehler zu machen. Ich bin eigentlich ein starker Starter, darum nervt es mich, dass ich dort bereits Zeit verloren habe. Beim Hundschopf bin ich etwas zu weit geflogen, darum leider nicht so gut gelandet. Zum Glück konnte ich mich noch fangen und fertig fahren. Zudem machte die schlechte Sicht die Fahrt sehr schwierig. Ich denke, dass Kilde und ich beide sehr gute Abfahrer sind, er bringt es halt etwas schneller runter als ich. Er ist in dieser Saison einfach eine Macht und das muss man so anerkennen.»
Aleksander Aamodt Kilde (1.): «Es kam mir sicher entgegen, dass wir vom verkürzten Start ins Rennen gingen. Das passt mir gut, weil ich normalerweise beim richtigen Start Zeit verliere. Heute ist mir auch das Kernen-S richtig gut gelungen. Das ist wahrscheinlich die einzige Stelle im Weltcup, wo man im Stemmbogen anfahren muss. Man weiss nie so richtig, wie man es anfahren soll. Heute habe ich aber eine gute Wahl getroffen. Es ist richtig geil, hier Ski zu fahren. Ich danke allen Schweizern für diese Unterstützung, es ist unglaublich. Die letzten Tage waren super.»
Niels Hintermann (7.): «Ich kann mir nicht viel vorwerfen. Ich habe von oben an alles riskiert und Vollgas gegeben. Ich hatte noch nie so eine blöde Linie bei der Minschkante, zum Glück ist es doch noch aufgegangen. Im Training habe ich den Tunnel zweimal gut getroffen, leider bin ich heute etwas weggerutscht. Es war eine sehr schwere Fahrt, nichtsdestotrotz bin ich happy mit meiner Fahrt.»
Stefan Rogentin (13.): «Heute hat man wenig gesehen und die Piste war etwas unruhiger. Trotz des verkürzten Starts war das Rennen, wie immer in Wengen, sehr streng. Ich war doch noch froh nach dem Rennen gestern, dass wir nicht über die volle Länge fahren mussten. Auch wenn es nach dem Podestplatz im Super-G heute nicht ganz gereicht hat, bin ich zufrieden mit meiner Leistung. Es war ein gelungenes Wochenende.» (mab)
Jetzt wird wieder durch den Stangenwald getanzt und die Abfahrtspisten runter gedonnert. Hier findest du alles, was du über die neue Ski-Saison wissen musst.
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