Zwei Kristallkugeln hat sie schon gewonnen, zwei weitere liegen auf dem Silbertablett. Lara Gut-Behrami (32) könnte in den nächsten Tagen aus einem bärenstarken einen perfekten Winter machen. Im Super-G am Freitag und in der Abfahrt am Samstag reichen ihr jeweils Rang 8, um die Disziplinenwertungen zu gewinnen.
«Es müsste eine Katastrophe eintreten, damit sie es nicht schafft. Ein unglaublicher Fehler – oder sie verliert einen Ski. Ich glaube nicht daran. Lara hat alles in den Händen und weiss genau, was sie tun muss», sagt Hugues Ansermoz.
Gut-Behrami hat «alles im Blut»
Der Romand war Cheftrainer der Frauen, als Gut-Behrami erstmals Weltcup-Luft schnupperte. Besonders in Erinnerung blieb ihm der 22. März 2007 in Veysonnaz VS. Damals deklassierte die 16-Jährige bei den Schweizer Meisterschaften ihre Konkurrenz im Super-G. «Es war unglaublich. Lara kannte nach der Besichtigung jeden Übergang, jede Welle, jede Kurve. Diese Rennintelligenz, dieser Instinkt – das alles hatte sie im Blut.»
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Am Ende hatte der Teenager aus dem Tessin 1,25 Sekunden Vorsprung auf die damals 22-jährige Fabienne Suter. «Lara hatte etwas, das keine andere hatte. Sie fuhr mit 16 Jahren wie eine 30-Jährige», schwärmt Ansermoz.
Schon als Teenager war sie sehr selbstbewusst
Für die arrivierten Schweizerinnen im Team sei es nicht einfach gewesen, dass eine so junge Fahrerin oft schneller war als sie. «Lara hat sich nicht an ihnen gemessen. Sie waren für Lara kein Vorbild, weil sie noch höher hinaus wollte.»
Ansermoz erinnert sich an das Trainingslager im Sommer 2007 in Neuseeland. «Es war nicht ihr Vater Pauli, der für sie sprach. Nein, Lara erklärte genau, wie sie über dieses und jenes dachte. Sie hatte klare Vorstellungen über ihren Weg an die Spitze. Das hat mich sehr beeindruckt.»
Und heute? «Da bin ich überzeugt, dass Lara zwei weitere Kugeln gewinnen wird», so Ansermoz.