Piep, Piep, Piep, los! «Sobald sich das Starttor öffnet, gibt es nur Vollgas», sagt Andrea Ellenberger. Die 29-Jährige ist neben Wendy Holdener Fixstarterin beim Team-Event. Gemeinsam mit Semyel Bissig und Livio Simonet werden sie versuchen, die Schweizer Führung im Medaillenspiegel auszubauen. Auch im Team, als Ersatz, werden Thomas Tumler und Aline Danioth bereitstehen. «Wir wollen eine Medaille», kündigt die Urnerin an.
Wir treffen Ellenberger und Danioth im Zentrum Méribels. Sie bestellen Crêpes mit Nutella an einem Stand und sind begeistert. «Richtig fein», meinen beide. Tatsächlich können sie die Stärkung gut brauchen. Denn ihnen steht ein Mammut-Programm bevor. Am Dienstag gilt es kurz nach Mittag ernst, der Team-Event beginnt.
Sollte das Schweizer Team Edelmetall gewinnen, dürfen Ellenberger und Danioth aber nicht feiern. Sie müssen so schnell wie möglich nach Courchevel (20 Autominuten entfernt), um dort ab 17:00 Uhr die Quali für das Parallel-Einzelrennen vom Mittwoch zu bestreiten. Als wäre dies nicht genug, tritt Ellenberger am Donnerstag dann zum Riesenslalom an. «Das Programm ist extrem dicht und ich verstehe, wenn sich andere Athleten auf die klassischen Disziplinen konzentrieren. Ich beklage mich aber sicher nicht, sondern bin froh, so viel Chancen zu erhalten», sagt Ellenberger.
Weiter, immer weiter
Nachdem Swiss-Ski bei Olympia 2018 und bei der WM 2019 Team-Gold bejubeln durfte, ging man bei den letzten beiden Grossanlässen leer aus: Platz 4 bei der WM in Cortina und Rang 6 bei den Winterspielen in Peking. Heissen muss das nichts.
Ellenberger: «Bei solchen K.o.-Duellen kann alles passieren. Man hat keine Zeit, sich in den ersten Toren an die Bedingungen anzupassen, weil die Rennen so kurz sind. Wichtig ist auch, die Konzentration im Ziel so rasch wie möglich wieder hochzufahren, denn es geht gleich weiter – hoffentlich bis zum Final.»