«Teamwettkampf hat nichts mit Skifahren zu tun»
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Der Teamevent bleibt umstritten – ein Blick zurück
«Bode Miller klapst Lindsey Kildow auf den Po»

Der Teamevent im Skisport bleibt umstritten. Seit seiner Premiere 2005 in Bormio hat das Format viele Änderungen erfahren und wird von Stars oft gemieden. Ehemalige Athleten wie Sonja Nef sehen in der Team-Kombi eine gute Alternative.
Publiziert: 04.02.2025 um 08:20 Uhr
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Aktualisiert: 04.02.2025 um 11:15 Uhr
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Die WM 2005 war aus Schweizer Sicht katastrophal. Sinnbildlich: Daniel Albrecht beim Team-Event zum WM-Abschluss.
Foto: Keystone

Auf einen Blick

  • Teamevent bei Grossanlässen geniesst keinen guten Ruf und geringen Stellenwert
  • Weltpremiere 2005 in Bormio während einer Schweizer Ski-Krise
  • Schweiz belegte bei der ersten Austragung den 6. Rang
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Mathias GermannReporter Sport

Ein Geheimnis ist es längst nicht mehr: Der Teamevent bei Grossanlässen geniesst nicht den besten Ruf. Und hat auch nicht den grössten Stellenwert – viele Stars haben keine Lust auf die Duelle im Parallel-Format. Kein Wunder: Mal war der Teamevent unfair, ab und zu gar skandalös, immer wieder änderte sich das Format, nie etablierte er sich im Weltcup. Gewiss, nicht alles ist schlecht – bei der letzten WM in Méribel (Fr) war der Event gut, einige Fans mochten die K.o.-Duelle.

Aber wie entstand der Teamevent eigentlich? Weltpremiere feierte er 2005 in Bormio. Für das Schweizer Team bedeutete er die letzte Chance, die Schmach einer medaillenlosen WM zu tilgen. Es klappte nicht. «Die Stimmung war völlig am Boden, wir steckten in einer richtigen Ski-Krise», erinnert sich Sonja Nef (52). Sie mochte den Bewerb, «auch wenn er ziemlich chaotisch war», wie sie heute erklärt.

Bereits zur Halbzeit war das Schweizer Schicksal besiegelt. Nadia Styger, Didier Défago, Daniel Albrecht und Fränzi Aufdenblatten überzeugten im Super-G nicht. Nach ihren vier Läufen lag die Schweiz mit 24 Punkten auf Rang 7. Das Reglement sah so aus: Je besser die Platzierung, desto weniger Punkte erhielt man. Wer am Ende die wenigsten hatte, gewann.

Viel besser wurde es nach den vier Slalomläufen nicht – auch, weil Aufdenblatten im Stangenwald völlig verloren war. Kein Wunder, sie war schliesslich eine reine Speed-Fahrerin. Am Ende belegte die Schweiz Rang 6. «Ich habe dieses Teamgefühl gemocht, denn sonst kämpfte man immer alleine. Es hat Spass gemacht», so Silvan Zurbriggen (43). So denkt auch Hürlimann-Styger, wie sie heute heisst. «Es hatte niemand so richtig Lust auf den Teamevent, aber das lag vor allem an den schlechten Resultaten vorher.»

Tatsächlich titelte der Blick nach dem Rennen: «Gold für Deutschland – Spass für die Schweiz.» Gleich zu Beginn des Artikels hiess es: «Bode Miller klapst Lindsey Kildow auf den Po» und später unter anderem: «Fertig geflirtet.» Heute heisst Lindsey Kildow Lindsey Vonn. 

Künftig nur noch Team-Kombis?

Nef meint: «Ich finde es gut, dass heute der Parallel-Event gleich zu Beginn der WM ausgetragen wird. Er hat ja einen Showeffekt.» Die Team-Kombi, die in der zweiten WM-Woche ausgetragen wird, gefalle ihr aber besser.

«Denn da fahren die Athleten auch jene Disziplinen, die ihnen auch wirklich liegen. Aus meiner Sicht könnte man künftig darum das Parallel-Format aufgeben und auf die Team-Kombi setzen.» Tatsächlich sieht das Olympia-Programm von Mailand/Cortina für 2026 genau dies vor.

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