«Das war eine falsche Entscheidung!»
Swiss-Ski-Boss Lehmann mit Kehrtwende im Zermatt-Zoff

Nach zahlreichen Gesprächen mit der FIS-Führung macht Swiss-Ski-Boss Urs Lehmann deutlich, dass der Weltcup-Zirkus nach Zermatt zurückkehren soll.
Publiziert: 29.11.2024 um 18:33 Uhr
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Aktualisiert: 30.11.2024 um 09:45 Uhr
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Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann verrät, wie das Weltcup-Programm in Zermatt in Zukunft aussehen könnte.
Foto: Keystone

Auf einen Blick

  • FIS-Chef und Swiss-Ski-Präsident einig: Zermatt muss in Weltcup-Kalender zurückkehren
  • Neue Gornergrat-Piste für Männer, Gran Becca für Frauen geplant
  • Möglicher Saisonauftakt für Frauen in Zermatt-Cervinia ab November 2027/28
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Marcel W. PerrenSki-Reporter

Bei den Vorstandssitzungen des Internationalen Ski-Verbandes hat es in den letzten drei Jahren nahezu kein Thema gegeben, bei dem sich FIS-Chef Johan Eliasch (62) und Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann (55) nicht bekriegt haben. Doch seit ein paar Wochen gibt es zumindest ein Traktandum, bei dem der schwedisch-britische Milliardär und der Abfahrts-Weltmeister von 1993 am selben Strang ziehen.

«Ich habe in den letzten Wochen mehrmals mit Eliasch bezüglich Zermatt telefoniert. Und wir sind uns einig, dass dieser ikonische Ort in den Weltcup-Kalender zurückkehren muss», hält Lehmann fest. Zur Erinnerung: Die Zwei-Länder-Abfahrt auf der Gran Becca mit Start in der Schweiz und Ziel in Italien wurde im vergangenen Frühling aus dem Weltcup-Programm für diese Saison gestrichen, obwohl der Zermatter OK-Chef Franz Julen (66) mit der FIS einen Fünfjahresvertrag ausgehandelt hat.

Nach den Absagen 2022 und 2023 waren es viele Top-Athleten, die sich bei Eliasch gegen die Fortsetzung der Matterhorn-Abfahrt ausgesprochen haben. Lehmann: «Die neusten Wetterdaten belegen, dass diese Entscheidung falsch war. Die Bedingungen waren in den letzten Wochen in der Matterhorn-Region derart gut, dass wir vier grossartige Rennen hätten durchführen können.»

Männer am Gornergrat, Frauen auf der Gran Becca

Lehmann hat eine klare Vorstellung, wie der Weltcup ins Mattertal zurückkehren könnte. «In Zermatt wird derzeit die altehrwürdige Gornergrat-Piste zu einer modernen, extrem spektakulären Abfahrt umgebaut, auf der mit einem Start von 2850 Metern über Meer auch im Frühling Rennen ausgetragen werden könnten. Es ist unser Wunsch, dass die Männer in der Saison 2027/28 erstmals um Weltcup-Punkte kämpfen. Mit den neuen Erkenntnissen gilt zudem zu genau zu prüfen, ob die Frauen bereits im nächsten Winter auf die Gran Becca zurückkehren.»

Insider sind sich einig, dass die Gornergrat-Piste aufgrund von extrem steilen Abschnitten für Frauenrennen ungeeignet wäre. Lehmann: «Die Gran Becca stellt dagegen das ideale Terrain für den Saisonauftakt der Frauen dar. Derzeit ist die erste Frauen-Abfahrt erst Mitte Dezember terminiert. Wenn sie im November in Zermatt-Cervinia fahren könnten, könnte im Weltcup-Kalender endlich eine bessere Balance zwischen den Disziplinen hergestellt werden. Und es könnte im Vorfeld der Rennen auf dem Zermatter Gletscher Speed trainiert werden, was in diesem Jahr schmerzlich vermisst wurde.»

Bis es so weit ist, müssen zum einen ein paar Fragen bezüglich der Finanzierung geklärt werden. Und bei der Piste am Gornergrat findet die vorentscheidende FIS-Inspektion erst im Januar statt.

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