Der WM-Slalom wirft seine Schatten voraus. Aline Danioth (24) freut sich schon darauf. «Ich zähle nicht zu den Favoritinnen. Aber bei einem Grossanlass gibt es immer wieder Überraschungen, das haben wir auch jetzt gesehen. Warum sollte ich also nicht von einer Medaille träumen?» Kaum eine Fahrerin kommt derart ins Schwärmen, wenn sie über Schnee, Winter und Skifahren spricht. Doch die dreifache Junioren-Weltmeisterin hat noch eine weitere Leidenschaft: Tattoos. Acht Stück zieren Danioths Körper. Das letzte, die olympischen Ringe, liess sie sich im letzten Sommer stechen. «Die Tattoos sind nicht sehr gross – ich finde, kleine passen besser zu mir.» Für Blick erklärt sie, was hinter jedem Tattoo steckt.
Schneeflocke am rechten Oberarm
Mein allererstes Tattoo. Eigentlich wollte ich das schon mit 16 erledigen, aber mein Mami willigte nicht ein (lacht). Also habe ich es zwei Jahre später stechen lassen. Die Schneeflocke ist mein Symbol, es ziert auch meinen Helm. Ein Markenzeichen von mir, weil ich Schnee über alles liebe.
1998 am linken Unterarm
Mein Geburtsjahr. Viel mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Palme auf dem linken Schulterblatt
Dieses Tattoo hat einen traurigen Ursprung, ist für mich aber sehr wichtig. Ende 2020 war ich nach einer erneuten, schweren Verletzung, am Boden zerstört. Ich wusste, dass ich für einmal Abstand zum europäischen Winter gewinnen musste und machte einen Sprachaufenthalt auf Hawaii. Die Zeit dort war der Hammer, ich habe meine Batterien aufgeladen. Ich liess mir die Palme am allerletzten Tag stechen – das führte dazu, dass mich die Schulter im Flugzeug ziemlich juckte (lacht).
Herz am Ringfinger der rechten Hand
Ich liebe nicht nur Tattoos, sondern viele andere Dinge. Meine Familie und Freunde, mein Hund Rocky und natürlich den Skisport. Was passt also besser als ein Herz?
Dreamfightshine auf dem linken Unterarm
Es sind eigentlich drei Wörter – Dream, Fight, Shine. Also: träume, kämpfe, strahle. Nach meinem zweiten Kreuzbandriss kam mir dieses Motto während der Reha in der Klinik Balgrist in Zürich in den Sinn. Es passt zu meiner Geschichte, denn ich musste oft unten durch, habe aber nie aufgegeben – es hat sich gelohnt.
Smiley auf linkem Unterarm
Das ist ein Freundschaftstattoo, das ich mit zwei Kollegen machen liess. Wir haben es alle gemeinsam gestochen, es war sehr lustig. Sie wählten aber den Schriftzug «smile» anstatt des Symbols wie ich – sie fanden, das wäre zu wenig cool für Männer.
Sonne und Mond auf dem rechten Oberarm
Dieses Tattoo ist vom Sommer 2021. Ich unterschreibe noch heute «Aline» mit einem Sünneli als i-Pünktchen, die Sonne hat mich also immer begleitet. Und der Mond ist der Gegensatz, ein Symbol für schwierige Zeiten – Tag und Nacht.
Olympische Ringe auf rechtem Oberschenkel
In Peking durfte ich vor einem Jahr zu meinen ersten Winterspielen starten. Ein magischer Moment, der durch den 10. Rang im Slalom noch besonderer wurde.
Ob sich Danioth weitere Tattoos stechen lassen wird? Diese Frage ist vielmehr, wann sie es tun wird. «Vielleicht inspiriert mich ja der WM-Slalom», sagt sie schmunzelnd.